ELIZA R. SNOW

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In ihrer Jugend war Elizas Talent als Dichterin offensichtlich. Noch in ihren frühen Zwanzigern veröffentlichte sie Gedichte in örtlichen Magazinen und Zeitungen, und gewann Preise für ihre Arbeit. 1828 schloss sich die vierundzwanzigjährige Eliza Alexander Campbells Urchristenbewegung und später dem Mormonismus an. Mit dem Verlangen, in der Nähe anderer ihres neuen Glaubens zu sein, zog sie im Dezember 1835 nach Kirtland um.

Bei ihrer Ankunft spendete Eliza eine große Summe Geld in das im Fortschritt befindliche Tempelprojekt. Als Anerkennung bestand das Baukomitee darauf, dass sie sich „ein sehr wertvolles [Grundstück]in der Nähe des Tempel, mit einem Obstbaum, einer exzellenten Wasserquelle und einem Haus, das zwei Familien Unterkunft bot“ nahm. Eliza war schon im Heim von Joseph Smith einlogiert, also lebte ihre ältere Schwester Leonora in einer Hälfte, Untermieter in der anderen Hälfte.

1838 siedelte Eliza nach Missouri und dann nach Illinois um. 1842 wählte Emma Smith sie als Sekretärin für die neu gegründete „Frauenhilfsvereinigung“ aus. Eliza erinnert sich, dass es ungefähr zu dieser Zeit war, dass „ich das erste Mal verstand, dass die Praktik der Vielehe in die Kirche eingeführt werden sollte. Das Thema war sehr abstoßend für meine Gefühle… Ich tröstete mich mit der Vorstellung, dass es in weiter Ferne läge und jenseits des Zeitraums meiner sterblichen Existenz.“ Einige Monate später am 29. Juni 1842 heiratete Eliza Joseph Smith. Sie schrieb: „Ich wurde an den Propheten Joseph Smith für Zeit und Ewigkeit gesiegelt, im Einklang mit dem Celestialen Gesetz der Ehe, das Gott offenbart hat.“ Eliza schrieb zärtlich über Joseph: „mein geliebter Ehemann, die Wahl meines Herzens und die Krone meines Lebens.“

Es ist unsicher, wann Josephs erste Ehefrau, Emma, von seiner Heirat mit Eliza erfuhr. Auf jeden Fall schrieb Eliza am 14. August: „Gestern ließ Mrs. Smith mich holen, während sie zuvor mir das Angebot eines Heims in ihrem Haus gemacht hatte… Dies… so vertraue ich, ist zum Guten.“ Eliza zog bald bei den Smiths ein, unterrichtete Smiths Kinder und erfüllte andere Pflichten. Sie erinnert sich: „Ich wurde vollständig von den Wünschen von Präs. Und Mrs. Smith regiert; ich begehre danach und ziele darauf ab, den Erfordernissen jener unterwürfig zu sein, die [Gott] in Vollmacht über mich gesetzt hat.“

Eine Woche später offenbarte Eliza in einem Gedicht ihre eigenen bangen Gefühle über diese neueren Ereignisse:

 

[We are] apt to conclude, from the medly of things;
We’ve got into a jumble of late-
A deep intricate puzzle, a tangle of strings,
That no possible scheme can make straight

From the midst of confusion can harmony flow?
Or can peace from distraction come forth?
From out of corruption, integrity grow?
Or can vice unto virtue give birth?

Will the righteous come forth with their garments unstained?
With their hearts unpolluted with sin?
O, yes; Zion, thy honor will be sustained.
And the glory of God usher’d in.

 

([Wir sind] geneigt Schlüsse zu ziehen, aus dem Gemisch von Dingen;

Wir geraten in ein neues Durcheinander –

in ein tiefes, verzwicktes Rätsel, in ein Gewirr von Stricken,

die kein mögliches Schema entwirren kann.

Kann mitten aus der Verwirrung heraus Harmonie strömen?

Oder kann aus dem Wahnsinn Frieden erwachsen?

Oder kann Laster Tugend gebären?

Werden die Rechtschaffenen mit ihren unbefleckten Gewändern hervorkommen?

Mit ihren Herzen von Sünde unbeschmutzt?

O ja; Zion, deine Ehre wird aufrechterhalten werden

und die Herrlichkeit Gottes eingeleitet.)

 

Eliza blieb sechs Monate im Heim der Smiths, bis zum 11. Februar 1843, als sie in ihr Tagebuch schrieb: „Logierte mich ein und hatte meine Unterkunft in die Wohnung von Brd. Holmes verlegt.“ Mehrere Bekannte von Eliza sprachen von Emmas Entdeckung von Elizas Beziehung mit Joseph, was zum Auszug führte.

Als Joseph Smith 1844 getötet wurde, wurde Eliza von Kummer übermannt, so dass sie sogar betete, dass sie ebenfalls sterben und mit ihrem Ehemann wieder vereint werden könnte. Sie sagte, dass Joseph ihr in einer Vision erschien und „ihr sagte, dass sein Werk auf Erden vollständig wäre… aber ihres wäre es noch nicht,… sie muss guten Mutes sein und helfen, fröhlich zu sein und die Lasten anderer zu erleichtern.“ Eliza heiratete später Brigham Young und fuhr fort, andere mit ihrem poetischen Talent zu beeinflussen. 1845 schrieb sie die Worte zu der jetzt beliebten Mormonenhymne „O mein Vater“.

 

 

Das Thema Vielehe wird bei den Mormonen tabuisiert, obwohl sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur zentralen Lehre der Mormonenkirche gehörte.
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