FANNY YOUNG

 

Fanny Young wurde John Young und Abigail Howe am 8. November 1787 geboren. Ihr jüngerer Bruder Brigham stieg schließlich in die Position der Spitzenführerschaft der Mormonen auf. Fannys Mutter Abigail starb 1815 und Fanny übernahm vieles an Verantwortung beim Aufziehen der Young-Kinder. Ihr jüngerer Bruder Lorenzo erinnert sich: „Da sie die älteste der Mädchen der Familie meines Vaters damals zu Hause war, war sie von da an für mich und den Rest der Familie eine Mutter…“

In der Nähe der Familie Young in Monroe, New York, befand sich die Familie Heber C. Kimballs. Fanny half gelegentlich im Heim der Kimballs aus. Hebers Tochter Helen Mar schrieb liebevoll: „Tante Fanny Young… sorgte für mich und sie war immer bereit, mich, wenn nötig, zu verteidigen… [Sie] war ein großartiger Leser gewesen; und ich wurde von ihr nach der Schottischen Dame Helen Mar benannt… [Sie] war eine treue Heilige und wurde von allen geliebt, die die Freude hatten, Bekanntschaft mit ihr zu machen…“

1832 heiratete Fanny Roswell Murray. Die Heirat zog die Familien Kimball und Young enger zusammen, da Roswell Hebers Schwiegervater war. Im April desselben Jahres wurde Fanny zusammen mit anderen aus der Young-Familie einschließlich Brigham in die Mormonenkirche getauft. Roswell schloss sich aber nicht an. Helen Mar erinnert sich: „Mein Großvater Murray war kein Mitglied irgendeiner Kirche… Es lebte nie ein edlerer, freundlich gesinnterer Mann, er war großmütig einem Fehler gegenüber und einige waren prinzipienlos genug, um daraus Vorteile zu ziehen… Man kannte nie von ihm, dass er Gefallen ausschlug, und er erhob sich oft aus seinem Bett, wenn er krank, war, um eine Arbeit zu verrichten, um sich mit einem Nachbarn zu versöhnen. Er war ein Mann von wenig Worten und einige nannten ihn einen Ungläubigen.“

Fanny und Roswell zogen nach Kirtland, Missouri, und schließlich nach Nauvoo um, und kamen dort 1839 an. Kurz nach der Ankunft starb Roswell und Fanny wurde allein zurück gelassen. In Nauvoo wurde Brigham Young ein enger Freund Joseph Smiths und akzeptierte Josephs Lehren über die Vielehe. Brigham erinnert sich an den Herbst 1843, als er, Joseph und Fanny den Mormonenglauben in Bezug auf die Notwendigkeit in die Vielehe einzutreten, um Erhöhung und den Zutritt zum celestialen Reich zu erlangen, diskutierten. Nicht dafür gewonnen bemerkte Fanny: „Nun, hört auf mit mir zu reden; wenn ich in das celestiale Reich komme, sollte ich je dort hinkommen, werde ich um das Vorrecht bitten, ein dienender Engel zu sein; das ist die Arbeit, die ich zu tun wünsche. Ich möchte in jener Welt keinen Gefährten; und wenn der Herr mich zu einem dienenden Engel machen will, so ist das alles, was ich möchte.“ Joseph erwiderte: „Schwester, du redest sehr töricht, du weißt nicht was du wünschen wirst.“ Und dann wandte er sich Brigham zu: „Hier, Bruder Brigham, siegle diese Dame an mich.“

Brigham sagte, dass Fanny sich Josephs Heiratsantrag aus dem Stegreif unterwarf und er „siegelte sie an ihn“. Joseph wurde weniger als ein Jahr später getötet und Fanny wurde wieder einmal zur Witwe.

1846, als der Nauvoo-Tempel fast fertig war, wurden die meisten der Frauen Josephs mittels eines stellvertretenden Ehemannes innerhalb des geweihten Baus „erneut“ an ihn „gesiegelt“. Aus irgendeinem Grund wurde Fanny nicht noch einmal an Joseph gesiegelt. Vielleicht sehnte sie sich nach ihrem „freundlich gesinnten“ Roswell.

Das Thema Vielehe wird bei den Mormonen tabuisiert, obwohl sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur zentralen Lehre der Mormonenkirche gehörte.
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