SARAH ANN WHITNEY
Sarah Ann Whitney heiratete Joseph Smith im Juli 1842 in einer privaten Zeremonie. Eine Offenbarung durch Joseph Smith an Sarah Anns Vater autorisierte die Vereinigung: „Wahrlich, so spricht der Herr zu meinem Diener N. K. Whitney, die Sache, die mein Diener Joseph Smith dir und deiner Familie bekannt gemacht hat und der du zugestimmt hast, ist in meinen Augen richtig und wird auf eure Häupter mit Ehre und Unsterblichkeit und ewigem Leben für dein ganzes Haus, alt und jung, belohnt werden…“ Sarah Anns Mutter, Elizabeth, schrieb: „wir waren in unserem Herzen überzeugt, dass Gott… billigte… dass wir gewillt waren, unsere älteste Tochter, die damals nur siebzehn Jahre alt war, Joseph Smith… in die Vielehe zu geben.“
Ihr Vater, Newel K. Whitney, vollzog die Zeremonie: „Ihr beide stimmt gegenseitig zu, euch Gefährten zu sein, so lange ihr beide lebt, und dass ihr für einander sorgt und vor allen anderen behütet und auch bis in alle Ewigkeit, wobei nur jene Rechte vorbehalten sind, die meinem Diener Joseph durch Offenbarung gegeben worden sind… Wenn ihr beide zustimmt und gelobt, dies zu tun, dann gebe ich dich, S. A. Whitney, meine Tochter, Joseph Smith zur Frau, um alle die Rechte zu beachten, die zwischen euch beiden zu dieser Beziehung gehören…“
Etwa zur Zeit der Eheschließung schickte Joseph Anns Bruder, Horace, auf eine Mission. Helen Mar Kimball, eine weiter Vielehefrau Josephs, schrieb: „Aber Joseph fürchtete sich, es zu offenbaren, da er glaubte, dass [andere] Horace gegen ihn verbittert machen würden… und aus diesem Grund zog er es vor, ihn nach Osten gehen zu lassen.“
Am 18. August, einige Wochen nach der Eheschließung, schrieb Joseph Smith einen Brief an seine neue Braut und ihre Eltern. Er versteckte sich in einem Heim im Außenbezirk von Nauvoo vor dem Gesetz: „… meine Gefühle für dich sind wegen dem, was vor kurzem zwischen uns geschehen ist, so stark… es scheint, als könnte ich auf diese Art nicht lange leben; und wenn ihr drei kommen und mich treffen würdet… es würde mir große Erleichterung geben… Ich weiß, es ist der Wille Gottes, dass ihr mich jetzt in dieser Zeit der Betrübnis trösten solltet… das einzige, weshalb ihr vorsichtig sein müsst, ist es, herauszufinden, wann Emma kommt, denn dann seid ihr nicht sicher, aber wenn sie nicht hier ist, gibt es die vollkommenste Sicherheit… verbrennt diesen Brief, sobald ihr ihn gelesen habt; behaltet alles in euren Herzen verschlossen… Ihr werdet mich wegen meiner Ernsthaftigkeit zu diesem Thema entschuldigen, wenn ihr in Betracht zieht, wie einsam ich sein muss… Ich denke, Emma wird heute Nacht nicht kommen…“
Im April des folgenden Jahres heiratete Sarah Ann öffentlich Joseph C. Kingsbury. Kingsbury sagte von dieser Heirat: „…gemäß Präsident Joseph Smiths Rat und anderer stimmte [ich] zu, bei Sarah Ann Whitney als angeblicher Ehemann zu stehen & hatte eine vorgetäuschte Eheschließung zu dem Zweck, die Absichten Gottes in diesen letzten Tagen voran zu bringen…“
Nach Joseph Smiths Tod heiratete Sarah Ann Apostel Heber C. Kimball und wurde eine von seinen neununddreißig Frauen. Dies beendete im Grunde genommen ihre Scheinehe mit Kingsbury.