SARAH KINGSLEY CLEVELAND

 

Sarah Kingsley und John Cleveland hatten am 10. Juni 1826 geheiratet. Sarah wurde unlängst zur Witwe, da sie ihren ersten Ehemann durch Krankheit verlor. Sarah und John hatten zwei Kinder, Augusta und Alexander. Mitte der 1830er schlossen sich Sarah und Augusta der Mormonenkirche an. Obwohl sie dem Mormonismus gegenüber freundlich gesinnt waren, schlossen sich John und Alexander nicht an, sondern gingen zu einer anderen Kirche. 1836 zog die Familie nach Quincy, Illinois, um, das, was sie damals nicht wussten, bald zum Zentrum des Mormonismus werden würde.

Anfang 1839 siedelten Kirchenmitglieder von Missouri nach Nauvoo (nahe Quincy) um. Damals war Joseph Smith ein Häftling im Liberty-Gefängnis und seine Frau Emma und die Kinder lebten bei den Clevelands in Quincy. Am 21. März schrieb Joseph Emma: „Ich möchte fragen, ob [Mr.] Cleveland freundlich genug sein wird, dich und die Kinder weilen zu lassen, bis [Ich] Näheres in Bezug auf mein Schicksal in Erfahrung bringen kann. Ich werde ihn gut belohnen, wenn er es tun will…“ Nahe zum Ende April, nachdem er fünf Monate im Gefängnis war, kam Joseph frei. Er vereinte sich mit seiner Familie im Cleveland-Heim und wohnte dort weitere drei Wochen, bevor er nach Nauvoo umzog. Zwei Wochen später erhielten die Clevelands einen Brief von Joseph, der andeutete, dass er ein Grundstück für sie in Nauvoo direkt gegenüber von seinem eigenen ausgewählt hätte.

Irgendwann 1842 siedelten die Clevelands von Quincy nach Nauvoo um. Emma wählte bald Sarah als ihre Ratgeberin in der Frauenhilfsvereinigungsorganisation aus. Ungefähr zu dieser Zeit, wurde Sarah, jetzt vierundfünfzig, ebenfalls eine von Joseph Smiths Frauen. Wie es allgemeine Praxis für Josephs Frauen war, stand Sarah als Zeugin für eine nachfolgende Ehezeremonie, als Joseph Eliza R. Snow im Juni 1842 heiratete. Im selben Frühjahr kamen Gerüchte in der Frauenhilfsvereinigung über Josephs kürzliche Heirat von Agnes Coolbrith auf. Sarah verteidigte ihn und warnte: „Die Gemeinschaft ist gegen das Übelreden gegen Präs. J. Smith… dass es in den Augen Gottes keine leichte Sache wäre… [sie] brachte ihre Befürchtungen zum Ausdruck, dass der Herr diejenigen abtrennen würde, die den Rat nicht annehmen werden“ und „sagte, dass wir niemanden unter uns haben wollten, der gegen den Propheten des Herrn sprechen würde“.

Nachdem Joseph Smith 1844 getötet wurde, wanderten die Mormonen westwärts nach Utah aus. Am 8. Februar 1846 schrieb Sarahs Schwiegersohn: „Heute brachen wir in die Berge auf… ich, meine Frau, Schwiegermutter [Sarah] &… Alexander… haben das Gefühl, mit den Heiligen zu gehen & Ehemann & Vater zurück zu lassen, da er, John Cleveland nicht zur Kirche gehörte.“ An diesem Tag gingen Sarah und Alexander weg, John „war weg bei der Arbeit im Land“. Vier Tage auf der Reise: „es war extrem kalt, [die Führer] rieten Mutter Cleveland & Sohn Alexander zurückzukehren & bei Vater Cleveland zu bleiben, bis wir uns irgendwo niedergelassen hätten  & zurückkehren könnten, um sie zu holen.“  Sarah kehrte zu ihrem Ehemann John zurück, aber sie unternahm nie die Reise nach Utah. Ihre Biographie berichtete später, dass „Brigham Young… ihr riet, bei ihrem Ehemann zu bleiben, da er ein guter Mann wäre, der sich als freundlich erwiesen hatte und immer denen half, die in Not waren…“

 

Das Thema Vielehe wird bei den Mormonen tabuisiert, obwohl sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur zentralen Lehre der Mormonenkirche gehörte.
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