"Manifest eine Täuschung"

 

Nach ihrer Untersuchung legte das Komitee für Privilegien und Wahlen einen Bericht vor, in dem folgendes erklärt wird:

 

„An Hand einer ausreichenden Anzahl von bestimmten Beispielen über das Nehmen von ZUSÄTZLICHEN FRAUEN SEIT DEM MANIFEST von 1890, wie es genannt wird, ist durch Zeugenbefragungen, die unter BEAMTEN DER MORMONENKIRCHE stattgefunden hatten, die Tatsache aufgezeigt worden, dass die Führer in dieser Kirche, die erste Präsidentschaft und die zwölf Apostel, DIE PRAKTIK, ZUSÄTZLICHE FRAUEN ZU NEHMEN, STILLSCHWEIGEND DULDEN UND DIES SEIT DER HERAUSGABE DES MANIFESTS GETAN HABEN, das vorgab, dieser Praktik ein Ende zu setzen. Es ist durch die Zeugenaussagen so deutlich gezeigt worden, dass kein Zweifel an der Tatsache bleibt, dass NOCH 1896 eine Lillian Hamlin die ZUSÄTZLICHE FRAU von Abraham H. Cannon wurde, der damals EIN APOSTEL der Mormonenkirche war… es wird im Allgemeinen in der Gemeinschaft angenommen und von den Familien von Abraham H. Cannon und Lillian Hamlin so verstanden, dass seine Heirat zwischen ihnen stattgefunden hatte, dass sie auf HOHER SEE VON JOSEPH F. SMITH GETRAUT worden waren. Lillian Hamlin nahm den Namen von Cannon an und ein Kind, das sie später gebar, trägt den NAMEN CANNON und erbte einen Anteil des Grundbesitzes von Abraham H. Cannon. Die Prominenz von Abraham H. Cannon in der Kirche, die Publicity, die über die Tatsache des Nehmens von Lillian Hamlin als Vielehefrau gemacht worden war, stellen praktisch als unmöglich dar, dass dies ohne die Kenntnis, die ZUSTIMMUNG UND DIE STILLSCHWEIGENDE DULDUNG DER FÜHRERSCHAFT DIESER KIRCHE getan wurde.

George Teasdale, ein weiterer Apostel der Mormonenkirche schloss mit Marion Scholes eine Vielehe seit dem Manifest von 1890… Charles E. Merrill, ein Bischof… nahm 1891 eine zusätzliche Frau… Die Zeremonie… wurde von seinem Vater, einem Apostel in der Mormonenkirche vollzogen. Es wird ebenso gezeigt, dass John W. Taylor, ein weiterer Apostel der Mormonenkirche, an zwei zusätzliche Frauen seit der Herausgabe des so genannten Manifestes getraut worden ist.

GEORGE TEASDALE, EIN WEITERER APOSTEL DER MORMONENKIRCHE, SCHLOSS EINE VIELEHE MIT MARION SCHOLES SEIT DEM MANIFEST VON 1890. Der Präsident der Mormonenkirche ist bestrebt, die Handlung mit dem Vorwand zu entschuldigen, dass die erste Ehe von George Teasdale keine legale Ehe war, aber die Aussage, die man der Scheidungsprozedur entnahm, die George Teasdale von seiner gesetzmäßigen Frau trennte, widerspricht gänzlich dieser Behauptung von Seiten Joseph F. Smith.

Es ist ebenfalls bewiesen, dass Walter Steed, ein prominenter Mormone, eine Vielehe nach dem Manifest von 1890 schloss. Charles E. Merrill, ein BISCHOF der Mormonenkirche, nahm sich 1891 eine VIELEHEFRAU, mehr als ein Jahr nach dem Manifest. Die Zeremonie… wurde von SEINEM VATER durchgeführt, der damals und bis zur Zeit seines Todes EIN APOSTEL in der Mormonenkirche war. Es wird auch gezeigt, dass JOHN W. TAYLOR, ein weiterer APOSTEL der Mormonenkirche an ZWEI VIELEHEFRAUEN seit der Herausgabe des so genannten Manifests verheiratet worden ist.

MATTHIAS F. COWLEY, ein weiterer von den zwölf APOSTELN, hat ebenfalls EINE ODER MEHRERE ZUSÄTZLICHE FRAUEN SEIT DEM MANIFEST genommen… Die APOSTEL TAYLOR UND COWLEY, anstatt vor dem Komitee zu erscheinen und die ‚unerwiesene’ Behauptung zu verleugnen, WEICHEN der Zustellung der Vorladung, die von dem Komitee herausgegeben wurde, AUS und WEIGERN SICH ZU ERSCHEINEN, nachdem sie dazu aufgefordert worden sind, wodurch sie zugaben, dass die Behauptung wahr ist, und dass besagte TAYLOR UND COWLEY SEIT DEM MANIFEST VIELEHEFRAUEN GENOMMEN HABEN

Es ist ebenfalls erwiesen, dass ungefähr im Jahr 1896 James Francis Johnson AN EINE ZUSÄTZLICHE FRAU, Clara Mabel Barber, VERHEIRATET wurde, wobei die Zeremonie in diesem Fall von EINEM APOSTEL der Mormonenkirche vollzogen wurde. Zu diesen Fällen müssen noch weitere hinzugefügt werden: Marriner W. Merrill, ein weiterer APOSTEL; J. M. Tanner, SUPERINTENDANT DER KIRCHENSCHULEN; Benjamin Cluff Jun., PRÄSIDENT der Brigham-Young-Universität; Thomas Chamberlain, Ratgeber zum Pfahlpräsidenten; Bischof Rathall, John Silver, Winslow Farr, Heber Benion, Samuel S. Newton, ein Mann mit Namen Okey, der eine Vielehe mit Ovena Jorgensen im Jahre 1897 schloss, und Morris Michelson um das Jahr 1902 herum. Im Fall von Bemjamin Cluff Jun., der oben erwähnt wird, wurde die Vielehe stillschweigend von Präsident Joseph F. Smith gebilligt, als er ‚sich auf Schwester Cluff und die Arbeit bezog, die sie unter den Kindern in Colonia Diaz, Mexiko, getan hatte’.

Es ist moralisch UNMÖGLICH, dass all diese GESETZESÜBERTRETUNGEN des Staates Utah durch das Schließen von Vielehen ohne KENNTNIS der ERSTEN PRÄSIDENTSCHAFT UND DER ZWÖLF APOSTEL DER MORMONENKIRCHE begangen worden sind. In zwei der obigen Fälle, dem von George Teasdale und dem von Benjamin Cluff Jun., wurde die Tatsache der Vieleheschließung direkt dem Präsidenten der Kirche, JOSEPH F. SMITH mitgeteilt. Vielmehr noch, es zeigte sich durch die Zeugenaussagen der zwölf Apostel und anderer Zeugen, dass ‚unter dem aufgerichteten Gesetz der Kirche sich niemand eine Vielehefrau sichern konnte, es sei denn durch die Zustimmung des Präsidenten der Kirche’.

 

UNTERDRÜCKUNG VON ZEUGENAUSSAGEN DURCH MORMONENFÜHRER.

Es ist eine Tatsache von nicht geringer Bedeutung in Bezug auf die Frage, ob polygame Ehen vor kurzem in Utah unter STILLSCHWEIGENDER DULDUNG der ERSTEN PRÄSIDENTSCHAFT und den zwölf Aposteln der Mormonenkirche geschlossen worden sind, dass die Autoritäten besagter Kirche sich bemüht und Erfolg gehabt haben, EINEN GROSSEN TEIL DER ZEUGENAUSSAGEN ZU UNTERDRÜCKEN, durch die die Tatsache, dass Vielehen, von denen geschlossen, die in den Räten der Kirche hoch stehend waren, ohne den Schatten eines Zweifels eingeführt worden sein könnten. Bevor die Untersuchung begonnen hatte, war in Salt Lake City wohl bekannt, dass erwartet wurde, vonseiten der Protestanten, zu zeigen, dass die Apostel George Teasdale, John W. Taylor, und M. F. Cowley, und auch Prof. J. M. Tanner, Samuel Newton und andere, die alle hohe Beamte der Mormonenkirche waren, kürzlich zusätzliche Frauen genommen hatten, und dass Lillian Hamlin 1896 an Apostel Abraham H. Cannon durch einen aus der ersten Präsidentschaft und den zwölf Aposteln der Mormonenkirche als eine Vielehefrau gesiegelt wurde. Alle, oder fast alle dieser Personen, außer Abraham H. Cannon, der gestorben war, waren damals für die Vorladungsschreiben des Komitees erreichbar. Aber kurz bevor die Untersuchung begann, gingen all diese Zeugen außer Landes.

Für jeden einzelnen Zeugen, die genannt wurden, wurden Vorladungen herausgegeben, aber nur in dem Fall von Samuel Newton konnte der Prozess des Komitees geführt werden. Herr Newton weigerte sich der Anordnung des Komitees Folge zu leisten, ohne Grund oder Entschuldigung für sein Nichterscheinen vorzubringen. Es wird gezeigt, dass John W. Taylor von JOSEPH F. SMITH außer Landes auf eine echte oder vorgegebene Mission der Kirche geschickt wurde. Und es ist eine nicht zu verleugnende Wahrheit, dass nicht nur die Apostel, sondern auch alle anderen Beamten der Mormonenkirche zu allen Zeiten den Anordnungen der regierenden Autoritäten der Kirche unterworfen sind.

Es wäre nichts als eine Selbstveralberung für einen, zu glauben, dass all diese höchst wichtigen Zeugen zufällig die Vereinigten Staaten ungefähr zur selben Zeit verließen, ohne dass es einen Zusammenhang zur Untersuchung gebe. ALLE FAKTEN UND UMSTÄNDE UM DIE TRANSAKTION HERUM, DEUTEN AUF DIE SCHLUSSFOLGERUNG, DASS JEDER DER GENANNTEN ZEUGEN DAS LAND AUF ERSUCHEN DER LEITER DER MORMONENKIRCHE VERLIESS, UM ZU VERMEIDEN, VOR DEM KOMITEE AUSZUSAGEN. Es ist vielmehr eine Tatsache, die man nicht in Frage stellen kann, dass sich jeder der Zeugen unter der Weisung und Kontrolle der ersten Präsidentschaft und der zwölf Apostel der Mormonenkirche steht. HÄTTEN DIESE BEAMTEN DAFÜR GESORGT, DIE BENANNTEN ZEUGEN ANZUWEISEN, IN DIE VEREINIGTEN STAATEN ZURÜCKZUKEHREN UND VOR DEM KOMITEE IHRE AUSSAGE ZU MACHEN, WÄREN SIE DAZU VERPFLICHTET GEWESEN. Der Grund, warum besagte Zeugen das Land verließen und sich geweigert haben, vor das Komitee zu treten, ist in Hinblick auf das Zeugnis leicht zu verstehen, das die Schließung von Vielehen durch prominente Beamte der Mormonenkirche innerhalb der letzten paar Jahre zeigt.

Es wurde von den Protestanten behauptet, dass die Berichte, die im Mormonentempel in Salt Lake City und Logan geführt wurden, die Tatsache enthüllen würden, dass Vielehen in Utah seit dem Manifest mit Genehmigung der Beamten der Kirche geschlossen worden sind. Ein Zeuge, der gebeten wurde, die Berichte im Tempel von Salt Lake City mitzubringen, WEIGERTE SICH, NACHDEM ER MIT PRÄSIDENT SMITH RÜCKSPRACHE GEHALTEN HATTE.

Der Zeuge, der gebeten wurde, die Berichte zu bringen, die im Tempel von Logan aufbewahrt werden, entschuldigte seine Abwesenheit mit Krankheit als Vorwand. ABER DER WICHTIGE TEIL DES AUFTRAGS DES KOMITEES – DIE ERSTELLUNG DES BERICHTS – WURDE NICHT DURCH SENDEN DER BERICHTE BEFOLGT, WAS LEICHT HÄTTE GETAN WERDEN KÖNNEN.

Im Falle anderer Zeugen, von denen man glaubte, dass sie Vielehen seit dem Jahr 1890 geschlossen hatten, wurde auf alle Arten von Kniffs, Tricks und Ausflüchten zurückgegriffen, um den Erhalt einer Vorladung zum Erscheinen und zur Aussage vor dem Komitee zu vermeiden.

Diese Beispiele von Unterdrückung von Zeugenaussagen durch direkte Anweisung oder stillschweigende Zustimmung der regierenden Autoritäten der Mormonenkirche lassen das Komitee garantiert daran glauben, dass die unterdrückte Zeugenaussage, wenn sie gemacht werden würde, stark die bisher gelieferten Aussagen bestätigen würde, die zeigen, dass diejenigen, die die Angelegenheiten der Mormonenkirche leiten und zu polygamen Ehen, so wie auch polygame wilde Ehen ermutigen, und dass die Behauptungen der Protestanten in dieser Hinsicht WAHR SIND.

Außerdem wurde es durch Zeugenaussage gezeigt, und auf eine Weise, dass die Tatsache unmöglich verdreht werden kann, dass EINE MEHRHEIT DERER, DIE DER MORMONENKIRCHE DAS GESETZ GEBEN, JETZT OFFEN, UND SIE HABEN ES JAHRE LANG GETAN, NOTORISCH UND SCHAMLOS DIE POLYGAME WILDE EHE LEBEN. DIE LISTE DERJENIGEN, DIE SOMIT SCHULDIG SIND, DIE GESETZE DES STAATES UND DIE REGELN DES ÖFFENTLICHEN ANSTANDES ZU BRECHEN, WIRD VON JOSEPH F. SMITH, DEM ERSTEN PRÄSIDENTEN, „PROPHETEN, SEHER UND OFFENBARER“, ANGEFÜHRT, der hierüber aussagte.

Die Liste enthält auch George Teasdale, ein APOSTEL, John Henry Smith, ein APOSTEL, Marriner W. Merrill, ebenfalls ein APOSTEL, Heber J. Grant, ein APOSTEL, M. F. Cowley, ein APOSTEL, Charles W. Penrose, ein APSOTEL, und Francis M. Lyman, der nicht nur ein APOSTEL ist, sondern wahrscheinlich der Nachfolger von Joseph F. Smith als Präsident der Kirche. Somit scheint es so, dass der ERSTE PRÄSIDENT und ACHT der zwölf APOSTEL, eine beträchtliche Mehrheit der leitenden Autoritäten der Mormonenkirche, BEKANNTE POLYGAMISTEN sind.

Außer diesen schließt die Liste Brigham H. Roberts ein, der einer der PRÄSIDENTEN DER SIEBZIGER und ein führender Beamter der Kirche ist; J. M. Tanner, SUPERINTENDANT DER KIRCHENSCHULEN; Andrew Jenson. ASSISTIERENDER GESCHICHTSSCHREIBER der Kirche; Thomas Merrill, ein Bischof der Kirche; Alma Merrill, einer aus der Präsidentschaft eines Kirchenpfahles; Angus M. Cannon, Patriarch der Mormonenkirche; ein Mann namens Greenwald, der sich an der Spitze einer Kirchenschule befindet; George Reynolds, einer der ERSTEN SIEBEN PRÄSIDENTEN DER SIEBZIGER und erster Assistierender Superintendant der Sonntagsschulen der Welt; George H. Brimhall, PRÄSIDENT DER BRIGHAM-YOUNG-UNIVERSITÄT; und Joseph Hickman, Lehrer an der Brigham-Young-Universität. Alle diese Beamten, die genannt wurden, wurden entweder direkt oder indirekt von der ersten Präsidentschaft und den zwölf Aposteln berufen; und im Fall von J. M. Tanner wurde die Berufung zu seinem gegenwärtigen Amt vorgenommen, nachdem er gezwungen worden war, seine Position als Präsident des Landwirtschafts-College wegen der Tatsache niederzulegen, dass er ein POLYGAMIST war.

Diese Tatsachen rechtfertigen reichlich die Behauptung, die in dem Einspruch aufgestellt wird, dass ‚die höchsten Autoritäten in der Kirche, von denen der gewählte Senator Reed Smoot einer ist, nämlich die erste Präsidentschaft und die zwölf Apostel NICHT NUR DAS BRECHEN DES GESETZES GEGEN POLYGAMIE UND POLYGAME WILDE EHE STILLSCHWEIGEND DULDEN, SONDERN DIE BRECHER DES GESETZES GEGEN POLYGAMIE UND POLGAME WILDE EHE SCHÜTZEN UND EHREN.’

Man kann an dem Vorhergehenden sehen, dass nicht nur die erste Präsidentschaft und die zwölf Apostel zur Polygamie durch Vorschrift und Belehrung ermuntern, sondern dass eine Mehrheit der Mitglieder der Führerschaft des Mormonenvolkes der Ausübung der Polygamie eine noch weitere und größere Ermunterung geben, INDEM SIE DAS LEBEN VON POLYGAMISTEN LEBEN, UND DIES OFFEN UND VOR DEN AUGEN ALL IHRER ANGHÄNGER in der Mormonenkirche. Es kann keinen Zweifel darüber geben, dass diese Methode der Ermunterung von Polygamie viel wirksamer ist als das Lehren dieses Vergehens mit Hilfe von Schriften und Veröffentlichungen der Führer der Kirche, und dies alles nach dem bekannten Grundsatz, dass ‚Taten lauter sprechen als Worte’.

Und der Präsident und die Mehrheit der zwölf Apostel der Mormonenkirche praktizieren nicht nur Polygamie, sondern im Falle eines jeden, der dieses Vergehens schuldig ist, der vor dem Komitee aussagte, wurde die Entschlossenheit offen und trotzig zum Ausdruck gebracht, das Begehen dieses Vergehens UNGEACHTET des GESETZESAUFTRAGS oder des VERBOTES, DAS IM MANIFEST ENTHALTEN IST, FORTZUSETZEN. Und es ist bewiesen, dass die besagte erste Präsidentschaft, als sie im Monat Juni 1904 zu einer großen Menge der Mormonenkirche im Tabernakel in Salt Lake City sprach, verkündete, dass er, wenn er die POLYGAMEN BEZIEHUNGEN mit seinen Frauen EINSTELLEN würde, FÜR EWIG VERDAMMT SEIN UND FÜR IMMER VON DER GEMEINSCHAFT MIT GOTT und denen, die ihm am teuersten sind, in alle Ewigkeit AUSGESCHLOSSEN SEIN WÜRDE. Somit scheint es so, dass der ‚Prophet, Seher und Offenbarer’ der Mormonenkirche einen Erlass der EWIGEN VERDAMMNIS in alle Ewigkeit über alle Mitglieder der Mormonenkirche verkündete, die Vielehefrauen genommen hatten und nicht weiter die polygame Beziehung aufrecht erhalten; so dass die Aussagen zu dem Thema als Ganzes für jeden vernünftigen Verstand keinen Zweifel lassen können, dass die Behauptungen in dem Einspruch wahr sind und dass diejenigen, die in der Mormonenkirche Vollmacht haben, zu denen Herr Smoot gehört, zur Ausübung der Polygamie unter den Mitgliedern dieser Kirche ermuntern, und dass Polygamie in einem solchen Ausmaß praktiziert wird, dass man nach der SCHLIMMSTEN VERDAMMUNG AUF JEDE LEGITIME WEISE rufen müsste.

Entgegen diesen Fakten drängten die Autoritäten der Mormonenkirche darauf, dass im Jahr 1890 das im Allgemeinen so genannte Manifest von der ersten Prsäidentschaft dieser Kirche herausgegeben wurde, wodurch die Ausübung der Polygamie unter den Mitgliedern dieser Kirche eingestellt wurde. Man könnte in erster Linie sagen, dass dieses Manifest die Tatsachen in Bezug auf die Schließung von Vielehen innerhalb der kurzen Periode vor der Herausgabe des Manifests falsch darstellt. Nun scheint es so zu sein, dass in einer Reihe von Fällen VIELEHEN in der Mormonenkirche geschlossen worden waren und im Falle derer, die in dieser Kirche hochgestellt sind, innerhalb SEHR WENIGER MONATE VOR DER HERAUSGABE DES MANIFESTS.“(Reed Smoot Case, Bd. 4, S. 476-82)

 

Frank J. Cannon machte folgende interessante Aussage:

 

„Vor einigen Jahren… fragte Mr. Irving Sayford Mr. P. H. Lannan vom Salt Lake Tribune, warum niemand Haftbefehle gegen Präsident Smith wegen seiner Verletzungen des Gesetzes herausgegeben hatte. Mr. Lannan sagte: ‚Sie meinen, warum ich es nicht tue?... Nun, ich sage Ihnen warum… Ich erhebe keine Klage, weil weder der Distriktsanwalt noch der Staatsanwalt es unterstützen. Wenn er es unterstützen und einen Haftbefehl herausgeben würde, würde der Sheriff sich weigern, den Haftbefehl auszuführen. Wenn der Sheriff den Haftbefehl doch ausführen würde, gäbe es keine Zeugen, es sei denn ich könnte sie zu fassen kriegen. Wenn ich die Zeugen doch zufassen bekommen könnte, würden sie im Zeugenstand über die Tatsachen nicht aussagen. Wenn sie doch über die Tatsachen aussagen würden, würde der Richter keine Schuld aussprechen. Sollte das Gericht doch einen Schuldspruch aussprechen, würde der Richter kein Urteil fällen. Sollte der Richter doch ein Urteil fällen, würde er Präsident Smith nur eine Strafe von dreihundert Dollar auferlegen. Und innerhalb von vierundzwanzig Stunden würde es eine Prozession von Mormonen und Nichtmormonen geben, auf Händen und Knien zum Hauptquartier der Kirche kriechend, und die Zahlung der dreihundert Dollar Strafe mit 10-Cent-Stücken anbieten.’

Mr. Lannans Aussage über den Fall wurde später durch eine Aktion des Salt-Lake-Distriktsgerichts bestätigt. Auf Grund der Geburt des zwölften Kindes, das Präsident Smith in Vielehe seit dem Manifest von 1890 geboren wurde, erhob Charles Mostyn Owen Klage am Distriktsgericht in Salt Lake Klage, wobei Mr. Smith der Vorwurf der Gesetzesübertretung gemacht wurde. Der Distriktsanwalt reduzierte die Anklage auf ‚ungesetzliche wilde Ehe’ (ein Vergehen) ohne Zustimmung oder Wissen des Klägers. Alle Vorverhandlungen wurden gnädigerweise arrangiert und Präsident Smith erschien auf Vorladung vor dem Distriktsgericht. Er bekannte sich schuldig. Das Gericht bemerkte bei seiner Verurteilung, da dies das erste Mal wäre, dass er vor Gericht erschien, dass er mit dreihundert Dollar bestraft werden würde, aber sollte er noch einmal erscheinen, könnte die Strafe anders ausfallen. Smith hatte schon in Washington vor dem Senatskomitee die Geburt von elf Kindern in Vielehe bezeugt, seit er sein Bündnis mit dem Land geschlossen hatte, dass er damit aufhören würde, in Polygamie zu leben; er hatte praktisch den Senat und die Vereinigten Staaten herausgefordert, ihn zu bestrafen; er hatte gesagt, dass er sein ‚Schicksal vor dem Gesetz und den Gerichten’ seines eigenen Staates tragen würde. Dies alles war dem Richter wohl bekannt, der ihn mit dreihundert Dollar bestrafte – eine Geldsumme, die kaum der Höhe des offiziellen Einkommens für die Zeit entsprach, in der er vor Gericht stand!“ (Under the Prophet in Utah, S. 354-356)

 

Schließlich sechzehn Jahre nachdem das Manifest herausgegeben wurde, wurde Präsident Joseph F. Smith wegen ungesetzlicher wilder Ehe vor Gericht gebracht. Das Folgende erschien in den Deseret News:

“…PRÄSIDENT SMITH erschien sogleich und begann mit einem Schuldbekenntnis und wurde zu einer Geldstrafe von dreihundert Dollar verurteilt. Die Geldstrafe wurde prompt bezahlt und der Angeklagte freigesprochen.“ (Deseret Evening News, 23. November 1906)

Heber J. Grant, der als siebter Präsident der Mormonenkirche von 1918 bis 1945 diente, wurde ebenfalls wegen ungesetzlicher Wilder Ehe, nachdem das Manifest herausgebracht wurde, für schuldig erklärt. Dies geschah 1899, etwa neun Jahre, nachdem Woodruff das Manifest herausbrachte (siehe den Daily Tribune, 9. Sept. 1899). 1903 floh Heber J. Grant aus dem Land, um die nochmalige Inhaftierung zu vermeiden. Charles Mostyn Owen bezeugte wie folgt:

 

„DER VORSITZENDE: Wo, sagten Sie, wäre Grant?

HERR OWEN: Grant ist in England.

DER VORSITZENDE: Wann ging er nach England?

HERR OWEN: ER verschwand PLÖTZLICH in der NACHT des 10. November letzten Jahres – 1903.

...................................

HERR OWEN: Etwa am 5. oder 6. November gab er vor den Studenten der Staatlichen Universität von Salt Lake City eine Erklärung ab, in der er auf sehr unangenehme Weise seine Gemeinschaft mit zwei Frauen als SEINE EHEFRAUEN kundgab. Ich war an diesem Tag nicht in der Stadt, aber bei meiner Rückkehr ging ich sofort an die Arbeit, um zu sehen, ob ich Beweise für diese Aussagen finden könnte, wie sie in der Zeitung abgedruckt waren. Ich fand die Beweise in einer Form, die mich zufrieden stellte, und ich ging zum Grafschaftsanwalt und legte einen Eid auf eine Information über ihn ab, und EIN HAFTBEFEHL WURDE auf Grund dieser Information HERAUSGEGEBEN. Aber BEVOR er Herrn Grant zugestellt werden konnte, VERLIESS ER DAS LAND.

DER VORSITZENDE: Wann ging er weg, zur Zeit der Herausgabe des Haftbefehls?

HERR OWEN: Als ich das nächste Mal von ihm hörte, war er in Salt Lake – an diesem Nachmittag, so wie ich es verstand – aber er bestieg in jener Nacht den Zug in Provo ungefähr um Mitternacht.

DER VORSITZENDE: Wo wurden diese Aussagen vor den Studenten der Universität gemacht?

HERR OWEN: In einer Versammlung die zu dem Zweck organisiert oder zusammengerufen wurde, eine Gemeinschaft ehemaliger Studenten zu gründen oder dabei zu helfen.

DER VORSITZENDE: Wie lauteten die Aussagen?

HERR OWEN: Dass er es bedauerte, dass die Regeln der Gemeinschaft, dass man keinen einzelnen Beitrag von mehr als $50 einzahlen könnte, aber um sein Interesse an der Gemeinschaft zu zeigen, würde er ihnen $50 für sich und $50 Dollar für ‚jede meiner Frauen geben; und ich habe zwei Frauen und ich hätte noch eine dritte, wenn das Gesetz nicht wäre’.

...................................

DER VORSITZENDE: Ist er seit damals zurückgekehrt?

HERR OWEN: NEIN, SIR.

SENATOR PETTUS: Ist er noch ein APOSTEL?

HERR OWEN: JA, SIR. (Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 401-402)

weiter

 

Das Thema Vielehe wird bei den Mormonen tabuisiert, obwohl sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur zentralen Lehre der Mormonenkirche gehörte.
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