Nach dem Manifest
Russell R. Rich machte folgende Aussage: „Als die Erklärung, die ‚Das Manifest’ genannt wird, das von Präsident Wilford Woodruff unterzeichnet war, zur Abstimmung von der Mitgliedschaft der HLT-Kirche vorgelegt wurde… hatte es den Anschein, dass es eine Einstimmigkeit für die Unterstützung zur Aufgabe der Ausübung der Vielehe gegeben hätte. Aber als einige Zeit verging, wurde offensichtlich, dass NICHT EINMAL UNTER DEN GENERALAUTORITÄTEN DER KIRCHE EINE EINSTIMMIGE UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE ABSCHAFFUNG DER PRAKTIK HERRSCHTE. (Brigham Young University Leadership Week: Those Who Would Be Leaders, von Russell R. Rich, S. 71)
Im Oktober 1891 bezeugte Wilford Woodruff, dass das Manifest nicht nur weitere Vielehen verbot, sondern dass es auch die ungesetzliche Wilde Ehe derer verbot, die schon in der Polygamie verheiratet waren:
„F.: Beabsichtigen Sie, ihre Deklaration und den Rat an die Kirche einzig auf die Frage der Bildung neuer Eheschließungen zu beschränken, ohne sich auf die vorhanden – Vielehen – zu beziehen?
A.: Die Absicht der Proklamation ist, dass ich selbst dem Gesetz gehorche – ALLEN GESETZEN des Landes zu diesem Thema, und ich erwarte, dass die Kirche dasselbe tut…
F.: Im abschließenden Teil ihrer Erklärung sagen Sie: ‚Ich erkläre nun öffentlich, dass mein Rat an die Heiligen der Letzten Tage darin besteht, sich von jeder Art von Eheschließung zu enthalten, die durch die Gesetze des Landes verboten ist.’ Verstehen Sie, dass diese Sprache erweitert werden müsste, um die weitere Erklärung über das Leben in und das Teilhaben an der Vielehe derer, die sich schon in diesem Status befinden, einzuschließen?
A.: Ja, Sir, ich beabsichtigte, dass die Proklamation diesen Boden abdeckt – die Gesetze zu halten – dass ich selbst dem Gesetz gehorche und von dem Volk erwarte, dass es dem Gesetz gehorcht…
F.: Sie wurden darauf aufmerksam gemacht, dass nichts im Manifest über die Auflösung bestehender polygamer Verhältnisse gesagt wurde. Ich möchte Sie fragen, Präsident Woodruff, ob Sie in Ihren Ratschlägen den Kirchenbeamten und den Leuten der Kirche geraten haben, dass es Ihre Absicht war, und dass es die Forderung der Kirche wäre, dass die polygamen Verhältnisse, die schon vorher gebildet waren, nicht fortgeführt werden sollten; das heißt, es sollte keine Gemeinschaft mit Vielehefrauen geben; in anderen Worten, soll die ungesetzliche Wilde Ehe, wie sie genannt wird ebenfalls aufhören, genauso wie zukünftige polygame Ehen?
A.: JA, SIR, das ist beabsichtigt gewesen. (Zeugenaussage von Wilford Woodruff, wie in Reminiscences of Early Utah, von R. N. Baskin, Salt Lake City, 1914, S. 246 zitiert)
Während Wilford Woodruf und andere Mormonenführer öffentlich erklärten, dass die Mitglieder der Kirche, das Gesetz befolgen sollten, lehrten sie heimlich, dass es in Ordnung wäre, dass Gesetz in Bezug auf ungesetzliche Wilde Ehen zu brechen. Dies ist an Hand einer Anzahl von Eintragungen im Tagebuch des Apostels Abraham H. Cannon bewiesen. Zum Beispiel schrieb er am 2. Oktober 1890: „Es wurde aber beschlossen, dass ‚wir gegenwärtig unseren PRIVATEN EINFLUSS nutzen sollten, um unsere Brüder davor zu bewahren, vor das Gericht zu gehen und zu versprechen, das Gesetz zu befolgen; und sobald wie möglich unternehmen wir Schritte, um einige Begünstigungen von der Regierung für diejenigen zu bekommen, die schon mehr als eine Frau haben.’“
Unter dem Datum vom 7. Oktober 1890 berichtet Apostel Cannon einige Aussagen von Mormonenkirchenführern:
„Geo. Q. Cannon [ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft]: „Ich fühle mich so, als müsste ich sagen: ‚VERDAMMTES GESETZ’. Wir können weder Gerechtigkeit noch Gnade von der Rechtsprechung unter den jetzigen verderbten Verwaltern erwarten. Frauen sollten dazu ermutigt werden, denn einige fühlen sich, als wären sie verraten worden, und ein Mann, der wie ein Feigling handelt und sich hinter dem Manifest versteckt, um seine Vielehefrauen im Stich zu lassen, würde verdammt werden… Wenn es nicht wegen meiner öffentlichen Pflichten wäre, würde ich nicht einen Tag lang in meinem gegenwärtigen Zustand leben, aber meine Familie versteht, dass meine Freiheit von der Unterlassung abhängt, sie in ihren Heimen zu besuchen, und sie sind damit einverstanden.’ W. Woodruff [Präsident der Kirche]: ‚Dieses Manifest bezieht sich nur auf zukünftige Ehen und hat keine Wirkung auf vergangene Umstände. Ich versprach nicht, könnte und würde es auch nicht tun, dass ihr eure Frauen und Kinder verlasst. Dies könnt ihr nicht ehrenvoll tun.’ …Angus M. Cannon: „Wegen des Manifestes werden sich viele gerechtfertigt fühlen, zu versprechen, dem Gesetz zu gehorchen, wenn sie vor Gericht gebracht werden. Ich würde mich auf solch einem Kurs nicht gerechtfertigt fühlen, aber viele vielleicht.’“ ("Daily Journal of Abraham H. Cannon," 7. October 1890, BYU-Bibliothek)
Unter dem Datum vom 17. und 18. Oktober 1890 berichtete der Apostel Cannon folgendes in seinem Tagebuch:
„Onkel David kam ungefähr gegen Mittag herein und erzählte mir, dass er eine Unterhaltung mit Lindsey Sprague, einem Hilfsmarschall, hatte, der ihm sagte, dass es Papiere für meine Inhaftierung gebe… Ich beauftragte Chas H. Wilcken die Sache für mich zu untersuchen, und er erfuhr, dass es eine Tatsache war, dass ein Haftbefehl für meinen Arrest herausgegeben wurde und sich in Doyles Händen befindet…
Samstag, 18. Okt. 1890… Brd. Wilcken kam und informierte mich, dass er DOYLE GEKAUFT HÄTTE und sein Versprechen bekommen hätte, dass ich nicht belästigt werden würde und auch niemand anders, ohne einen ausreichenden Hinweis, der gegeben werden würde, damit sie fliehen und Zeugen aus dem Weg schaffen könnten. Er gab Brd. Wilcken die Namen von 51 Personen, dessen Inhaftierung er zu versuchen und auszuführen beabsichtigte, auf einer Spritztour, die er und ein weiterer Hilfssheriff heute durch Utah und die Emery-Grafschaft vorhatten. Ein Bote wurde deshalb ausgesandt, um diese Leute zu warnen. Somit ist mit ein wenig GELD ein Kanal der Verständigung zwischen den Regierungsämtern und den leidenden und verfolgten Kirchenmitgliedern offen gehalten worden.“ („Daily Journal of Abraham H. Cannon“, 17. und 18. Oktober 1890)
Obwohl die Führer der Mormonenkirche versprochen hatten, dem Gesetz des Landes zu gehorchen, brachen viele von ihnen ihr Versprechen, aber sehr wenige Leute bemerkten bis zu welchem Ausmaß, erst, als die Führer berufen wurden, in "Proceedings Before the Committee on Privileges and Elections of the United States Senate in the Matter of the Protests Against the Right of Hon. Reed Smoot, a Senator From the State of Utah, to Hold His Seat" Zeugnis zu geben. Frank J. Cannon berichtete:
„Die erste orakelhafte Enthüllung, die von den Propheten im Zeugenstand gegeben wurde, kam als ein Schock bis nach Utah. Sie bezeugten, dass sie POLYGAME WILDE EEHEN FORTGESETZT HÄTTEN, IN EINEM UMFANG, DER SOWOHL VON DEN HEIDEN ALS AUCH VON DEN MORMONEN NICHT ERWARTET WURDE. Präsident Joseph F. Smith gab zu, dass ihm elf Kinder von seinen fünf Frauen geboren wurden, seit er gelobte, dem ‚offenbarten’ Manifest von 1890 zu gehorchen, das polygame Beziehungen verbot. Apostel Francis Marion Lyman, der in der Präsidentschaftsnachfolge der nächste war, gab ein ähnliches Schuldeingeständnis ab, obwohl in einem geringeren Ausmaß, ebenso John Henry Smith und Charles W. Penrose, Apostel, ebenso Brigham H. Roberts und George Reynolds, Präsidenten der Siebziger, und auch eine Menge anderer unter den geringeren Autoritäten. Und sie BEKANNTEN, DASS SIE IN POLYGAMIE LEBTEN IM BRUCH IHRER GELÖBNISSE GEGENÜBER DER NATION und den Bedingungen ihrer Amnestie, gegenüber dem Gesetz und der Verfassung des Staates, und IM WIDERSPRUCH ZU DER ‚OFFENBARUNG GOTTES“, durch die die Lehre der Polygamie von der Ausübung in der Kirche zurückgenommen wurde! ... Bischof Chas. E. Merill, der Sohn eines APOSTELS, bezeugte, dass sein Vater ihn 1891 mit einer VIELEHEFRAU verheiratet hatte und dass er seitdem mit beiden Frauen zusammen lebte. Eine Frau Clara Kennedy bezeugte, dass sie 1896 in Juarez, Mexiko, von APOSTEL BRIGHAM YOUNG JUN. an einen Polygamisten verheiratet worden war… Es gab eine Zeugenaussage, um zu zeigen, dass Apostel George Teasdale eine VIELEHEFRAU SECHS JAHRE NACH DEM ‚MANIFEST’ genommen hatte… Es wurde bezeugt, dass APOSTEL JOHN W. TAYLOR zwei Vielehefrauen innerhalb von vier Jahren und dass APOSTEL M. F. COWLEY EINE genommen hatte; und beide Männer FLOHEN aus dem Land, um EINER VORLADUNG, VOR DEM SENATSKOMITEE ZU ERSCHEINEN, ZU ENTKOMMEN. (Under the Prophet in Utah, S. 268-70)
Joseph F. Smith, der der sechste Präsident der Mormonenkirche war, bezeugte wie folgt im Reed Smoot Case:
DER VORSITZENDE: Gehorchen Sie dem Gesetz, indem Sie fünf Ehefrauen zur gleichen Zeit haben und sie elf Kinder seit dem Manifest 1890 gebären ließen?
HERR SMITH: Herr Vorsitzender, ich habe NICHT behauptet, dass ich in diesem Fall dem Gesetz des Landes gehorcht habe.
DER VORSITZENDE: Das ist alles.
HERR SMITH: Ich habe das nicht behauptet und ich habe vorher gesagt, dass ICH ES VORZIEHE, MEIN SCHICKSAL GEGENÜBER DEM GESETZ AUSZUHALTEN. (Reed Smoot Case, Bd. 1, S. 197).
HERR TAYLOR: Sie sagen, es gibt ein Staatsgesetz, das ungesetzliche Wilde Ehe verbietet?
HERR SMITH: So verstehe ich es.
HERR TAYLOR: Und seitdem dieses Gesetz verabschiedet wurde, HABEN SIE ES GEBROCHEN?
HERR SMITH: Ich denke eher, dass ich dieselbe Sache ausgeübt habe, sogar bevor das Gesetz verabschiedet wurde. (Ebenda, S. 130)
DER VORSITZENDE: …SIE BRECHEN DAS GESETZ?
HERR SMITH: Das Gesetz meines Staates?
DER VORSITZENDE: Ja.
HERR SMITH: JA, SIR.
SENATOR OVERMAN: Gibt es nicht eine Offenbarung, die in dem Buch Lehre und Bündnisse hier veröffentlicht wurde, dass Sie dem Gesetz des Landes gehorchen sollen?
HERR SMITH: Es schließt sowohl ungesetzliche Wilde Ehe als auch Polygamie ein.
SENATOR OVERMAN: Gibt es nicht eine Offenbarung, dass Sie den Gesetzen des Staates und des Landes gehorchen sollen?
HERR SMITH: JA, SIR.
SENATOR OVERMAN: Wenn das eine Offenbarung ist, BRECHEN SIE DANN NICHT DIE GESETZE GOTTES?
HERR SMITH: ICH HABE DAS ZUGEGEBEN, HERR SENATOR, SEHR VIELE MALE HIER. (Ebenda, S. 334-35)
Als Senator Hoar Joseph F. Smith in Bezug auf Polygamie befragte, erklärte Smith schließlich: „ICH VERMUTE, ICH BIN DER GRÖSSTE MISSETÄTER.“ (Reed Smoot Case, Bd. 1, Seite 312)
B. H. Roberts, der Mormonenhistoriker, bezeugte wie folgt im „Reed Smoot Case“:
„DER VORSITZENDE: Während Sie in polygamer wilder Ehe leben, machen Sie das Manifest von 1890 zum Gespött, oder nicht?
HERR ROBERTS: JA, SIR; ZUM GESPÖTT DER AKTION DER KIRCHE in Bezug auf dieses Thema.
DER VORSITZENDE: Und das war göttlich inspiriert, wie Sie es verstehen?
HERR ROBERTS: DAS DENKE ICH.
DER VORSITZENDE: Und Sie führen ein Leben zum GESPÖTT des GESETZES DES LANDES?
HERR ROBERTS: JA, SIR.
DER VORSITZENDE: Dann MISSACHTEN Sie DAS GESETZ GOTTES UND DES MENSCHEN?
HERR ROBERTS: JA, ICH VERMUTE.“ (Reed Smoot Case, Bd. 1, Seite 718)
Francis M. Lyman, einer der zwölf Apostel, bezeugte:
SENATOR HOAR: Verstehen Sie es nicht so, dass die Offenbarung, die von Ihnen verlangt, sich der Polygamie zu enthalten, von Gott kommt?
MR. LYMAN: Ja, Sir.
…..
SENATOR HOAR: …Sie haben mehr als einmal gesagt, dass sie wüssten, während Sie in polygamen Beziehungen mit Ihren Frauen lebten, was sie jetzt tun und vorhaben, weiter zu tun, dass Sie DIESER OFFENBARUNG GEGENÜBER UNGEHORSAM SIND?
HERR LYMAN: JA, SIR.
SENATOR HOAR: Und dass Sie dadurch, dass Sie dieser Offenbarung nicht gehorchen, auch dem GESETZ GOTTES nicht gehorchen?
HERR LYMAN: JA, SIR.
SENATOR HOAR: Sehr gut. So dass Sie sagen, dass Sie, ein Apostel Ihrer Kirche, erwarten erfolgreich zu sein, wenn Sie Herrn Smith überleben, in dem Amt, in dem Sie eine Person sind, die das Medium für Göttliche Offenbarungen sein soll, leben und Ihrem Volk dafür bekannt sein sollen, dass Sie in UNGEHORSAM ZUM GESETZ DES LANDES UND ZUM GESETZ GOTTES LEBEN?
HERR LYMAN: JA SIR. (Reed Smoot Case, Bd. 1, S. 430)
Charles E. Merrill, der Sohn des Apostels Marriner W. Merrill, bezeugte, dass er nach dem Manifest eine Vielehefrau nahm und dass sein Vater die Zeremonie durchführte:
HERR TAYLER: Damit ich es verstehe, wann heirateten Sie Ihre zweite Frau; das heißt, die zweite Frau, die Sie jetzt haben?
HERR MERRILL: Im Herbst 1888.
…..
HERR TAYLER: Und die nächste Eheschließung fand 1891 statt?
HERR MERRILL: JA, SIR.
HERR TAYLER: Wer verheiratete Sie 1891?
HERR MERRILL: MEIN VATER.
HERR TAYLER: Wann wurden Sie verheiratet?
HERR MERRILL: Ich kann Ihnen nicht das genaue Datum sagen, aber es war im März.
HERR TAYLER: 1891?
HERR MERRILL: JA, SIR.
HERR TAYLER: War Ihr Vater DAMALS EIN APOSTEL?
HERR MERRILL: JA, SIR. (Reed Smoot Case, Bd. 1, S. 409).
Walter M. Wolfe, der einmal Professor der Geologie am Brigham Young College war, behauptete, dass Apostel John Henry Smith ihm gegenüber folgende Aussage machte: „Bruder Wolfe, WISSEN SIE NICHT, DASS DAS MANIFEST EIN TRICK WAR, UM DEN TEUFEL IN SEINEM EIGENEN SPIEL ZU SCHLAGEN?“ (Reed Smoot Case, Bd. 4, S. 13)
Kimball Young, der Soziologe, gibt uns folgende Information:
„Und die Tochter Edward Gilberts… gab zu, dass ES EINIGE EHESCHLIESSUNGEN NACH DEM MANIFEST GAB UND DASS ES MIT DER KIRCHE IN ORDNUNG ZU SEIN SCHIEN, bis zur ‚zweiten Warnung’ im Jahre 1904.“ (Isn’t One Wife Enough?, Seite 411)
„Workman hatte Probleme, eine Genehmigung zu bekommen, Joan zu heiraten… Es wurden Vorkehrungen getroffen, sie Ende 1890 zu heiraten, aber ehe sie es tun konnten, hatte Woodruff das Manifest herausgebracht. Als Workman endlich Präsident Woodruff treffen konnte, sagte letzterer einfach: ‚Sie wissen über das Manifest Bescheid.’… Ihm wurde gesagt, dass er warten sollte. Woodruff begab ich sich in sein inneres Büro und Workman sah ihn nicht wieder.
Ein wenig später kam George Q. Cannon aus dem inneren Büro heraus und sprach über die Situation und erzählte, wie bekümmert Woodruff darüber wäre, dass die Kirche ihren gesamten Besitz durch Konfiszierung verlieren sollte und dass Woodruff das Manifest herausgegeben hatte, um die Kirche für das Volk zu retten. Workman bestand immer noch auf seiner Bitte, aber bekam keine Entscheidung, weder eine Zusage noch eine Absage. Dann sagte er, dass er nach Mexiko gehen würde, wo er offen leben könnte. Er wollte kein Gesetzesbrecher sein.
Workman erhielt später eine MÜNDLICHE BILLIGUNG VON EINEM BESTIMMTEN APOSTEL… Er wurde im St. George-Tempel verheiratet und machte sich kurz danach auf nach Mexiko…
Wir haben soeben gesehen, dass es, obwohl die Kirche offiziell ihre Billigung von Vielehen 1890 zurückzog, später sporadisch Fälle von polygamen Eheschließungen gab. Offensichtlich wurde in den meisten Fällen die Zeremonie geheim von irgendeinem HOHEN BEAMTEN, GEWÖHNLICH EINEM APOSTEL, durchgeführt… Als Regel galt, dass ein Mann, der eine Vielehefrau unter diesen Umständen geheiratet hatte, sie später zu einem Mormonentempel bringen würde und sie ‚ordnungsgemäß an sich siegeln’ lassen würde.“ (Ebenda, S. 419-22)
Der Apostel Abraham H. Cannon erzählt von einem Mann, dem die Erlaubnis, in Mexiko in die Polygamie einzutreten, verweigert wurde, weil ein anderer Mann die Erlaubnis dafür erhalten hatte und die Sache nicht geheim gehalten hatte: „In Bezug auf S. F. Ball, der wünscht nach Mexiko zu gehen, um eine vierte Frau zu bekommen, sagte Vater, dass es nicht getan werden könnte, da solche Dinge sogar dort aufgehört hätten. Eine junge Frau, die vor kurzem DIESES VORRECHT HATTE, kam zurück und ließ zu, dass die Kenntnis darüber nach außen drang, und brachte somit die Kirche in Gefahr.“ („Daily Journal of Abraham H. Cannon“, 2. November 1890)
B. Harvey Allred gibt folgende interessante Information:
„Bei einem besonderen Treffen traf mein Vater die Erste Präsidentschaft in ihrem Büro. Präsident Wilford Woodruff, George Q. Cannon und Joseph F. Smith waren alle anwesend. Vater stellte seinen Fall vor und ihm wurde von Wilford Woodruff gesagt, dass wegen der Übereinkunft, die mit der Billigung des Manifestes getroffen wurde, keine Vielehen mehr von der Kirche in den Vereinigten Staaten gebilligt oder vollzogen werden. Da sich aber diese Übereinkunft auf sonst keine Länder bezog, wo die Ausübung der Vielehe nicht durch Gesetz verboten war, und wenn Vater wünschte, dem Gesetz zu gehorchen, würde er dort hingehen müssen, wo es getan werden könnte, ohne das Gesetz zu brechen. Joseph F. Smith informierte daraufhin Vater, dass schon viele Heilige aus diesem Grund nach Mexiko umgezogen wären, und andere würden folgen, und dass zu jener Zeit mehrere kleine Kolonien der Heiligen in diesem Land gegründet worden wären.
Unter großer Aufopferung zogen mein Vater mit seinen Familien nach Mexiko um und lebten dort mit Hunderten anderer Heiliger das Gesetz der Vielehe.“ (A Leaf In Review, von B. Harvey Allred, 1968er-Ausgabe, Seite 199)
Anthony W. Ivins, der später ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft der Mormonenkirche wurde, wurde von den Kirchenführern dazu berufen, in Mexiko nach dem Manifest Vielehen zu schließen. Stanley S. Ivins, der Sohn von Anthony W. Ivins, erzählte uns, dass sein Vater Anweisungen erhielt, nach dem Manifest Ehen für Zeit und alle Ewigkeit außerhalb der Mormonentempel zu vollziehen. Er bekam eine Förmlichkeit für diese Eheschließungen (die Stanley S. Ivins in seinem Besitz hatte). Er wurde nach Mexiko gesandt und ihm wurde gesagt, wenn die Erste Präsidentschaft eine Vielehe geschlossen haben wollte, hätten sie ihm mit dem Paar, das getraut werden sollte, einen Brief geschickt. Wann immer er diese Briefe von der Ersten Präsidentschaft erhielt, wusste er, dass es in Ordnung wäre, die Zeremonie durchzuführen. Er schloss sowohl reguläre Ehen als auch Vielehen und führte einen Bericht von jeder Eheschließung in einem Buch. Nach dem Tod seines Vaters kopierte Stanley S. Ivins die Namen derjenigen, die in die Polygamie verheiratet worden waren in ein anderes Buch und gab danach das Originalbuch den Mormonenführern.
Wallace Turner erzählt folgendes: „In Salt Lake City sprach ich mit… Stanley S. Ivins, einem der großen Autoritäten in Bezug auf Mormonenpolygamie. Sein Vater war Anthony W. Ivins, der ein Apostel und Erster Ratgeber zu Präsident Heber J. Grant war.
Anthony Ivins war ein Ältester in der Kirche in den mittleren 1890ern, als er einberufen und ihm gesagt wurde, nach Mexiko zu gehen, um dort Pfahlpräsident zu sein. Ihm wurde gesagt, dass er Vollmacht haben sollte, Vielehen für diejenigen zu schließen, die für diesen Zweck zu ihm geschickt werden würden. Er würde in der Lage sein, sie an Hand der Empfehlungsschreiben, die sie vorweisen würden, zu erkennen; so wurde es ihm gesagt.
Nachdem Anthony Ivins 1934, im Alter von 82 Jahren starb… fand seine Familie die Berichte dieser Eheschließungen unter seinen Papieren. Sie wurden der HLT-Kirche übergeben. Mehr als fünfzig Vielehen wurden leicht identifiziert, im Juni 1897 beginnend, als drei Männer aus Utah in Juarez, gerade gegenüber von El Paso, verheiratet wurden. Sie waren nur für die Ehezeremonie nach Mexiko hinübergereist und gingen danach wieder in die Vereinigten Staaten zurück. Aber Ivins weigerte sich, Ehen für die reguläre Bevölkerung der Mormonenkolonien zu schließen, weil die Männer keine Briefe aus Salt Lake City hatten, die er als seine Bevollmächtigung für die Zeremonie betrachtete. Um 1898 aber wurden routinemäßig polygame Ehen von anderen Mormonenführern in Mexiko geschlossen. (The Mormon Establishment, von Wallace Turner, 1966, S. 187)
Stanley S. Ivins gemäß war sein Vater in Bezug auf die Briefe sehr gewissenhaft, die diejenigen von Ersten Präsidentschaft erhalten sollten, die in die Polygamie eintreten wollten. Einmal kam ein sehr prominenter Mormone, der schon verheiratet war, mit einer anderen Frau nach Mexiko und bat in die Polygamie verheiratet zu werden. Anthony Ivins fragte nach dem Brief von der Ersten Präsidentschaft. Der Mann erklärte, dass er keinen Brief hätte. Mr. Ivins erklärte, dass er die Zeremonie nicht vollziehen könnte, es sei denn er bekäme einen Brief von der Ersten Präsidentschaft. Der fragte dann nach einem Platz, wo er bleiben könnte. Anthony Ivins sagte ihm, dass er nur ein Extrazimmer hätte, aber dass es zwei Betten hätte. Der Mann antwortete, dass das in Ordnung wäre, da er und die Frau als Mann und Frau lebten, seit sie sich auf die Reise nach Mexiko begaben. Diese Antwort ließ Mr. Ivins erzürnen und er bat sie, woanders zu verweilen.
Ein anderer Mann, der in Mexiko lebte, kam zu Anthony Ivins und bat ihn, eine Vielehefrau mit ihm zu verheiraten. Mr. Ivins fragte nach dem Brief. Die Antwort war, dass er keinen hätte. Weil er den Brief nicht hatte, weigerte sich Mr. Ivins, die Ehe zu schließen. Später kamen zwei der Mormonenapostel nach Mexiko hinunter und baten Anthony Ivins für den Mann die Vielehe zu vollziehen. Er weigerte sich immer noch, die Zeremonie ohne einen Brief von der Ersten Präsidentschaft durchzuführen. Nachdem die Apostel fort waren, begannen der Mann und die Frau als Mann und Frau zusammen zu leben. Von da an waren die speziellen Briefe nicht erforderlich. Stanley Ivins behauptet, dass sein Vater bis zum Jahr 1904 weiterhin Vielehen für die Kirche vollzog.
Im Reed Smoot Case bezeugte Walter M. Wolfe wie folgt:
„HERR WOLFE: Im Sommer 1897 war ich in Colorado. Bei meiner Rückkehr zu Beginn des Schuljahres fand ich heraus, dass Ovena Jorgenson nicht teilnahm. Sie kehrte irgendwann während des Monats Oktober zur Schule zurück. Kurz nach ihrer Rückkehr, kam sie zu meinem Haus und bat mich, sie privat zu treffen. Sie sagte: ‚Bruder Wolfe, ich habe etwas, dass ich Ihnen sagen muss, nämlich den Grund, warum ich zu spät zur Schule zurückgekommen bin. Ich bin verheiratet worden.’ Ich sagte: ‚Doch nicht in Polygamie.’ Sie sagte: ‚Doch Sir, in Polygamie. Ich habe Bruder Okey geheiratet.’
DER VORSITZENDE: In welchem Jahr war das, Professor?
HERR WOLFE: Das war im Oktober 1897.
HERR WORTHINGTON: Dass Sie Ihnen dies erzählte?
HERR WOLFE: Dies ist ihre Geschichte, die sie mir erzählte.
HERR WORTHINGTON: Ich sage, es war im Oktober 1897, als sie es Ihnen erzählte?
HERR WOLFE: Ja, Sir. Ich fragte sie, wie dies geschah, und sie sagte, dass sie einige Jahre vorher in die Dienste des Hauses dieses Mannes Okey gegangen war, dass er sie geliebt hatte und sie ihn liebte. Er hatte sie gefragt, ob sie ihn heiraten würde und sie hatte abgelehnt; sie sagte, dass es auf Grund des Manifestes unmöglich wäre, aber sie hätte versprochen, niemand sonst zu heiraten. Mr. Okey besuchte Wilford Woodruff mehrere Male, so entnehme ich aus der Unterhaltung mit ihr, und jedes Mal wurde seine Bitte, dass er das Mädchen mit ihm verheiraten solle, ausgeschlagen. Im August 1897 gingen Okey und das Mädchen zusammen zu Präsident Woodruff und legten ihm ihren Fall vor. Er schob sie beiseite mit einem Wink seiner Hand und sagte, dass er mit der Angelegenheit nichts zu tun haben wollte, aber er verwies sie an Präsident George Q. Cannon. George Q. Cannon fragte, ob das Mädchen durch den Tempel gegangen war und ihre Endowments erhalten hatte. Sie sagte ihm: Nein. Er sagte, dass dies zuerst getan werden müsste und dann würde er sich um den Rest kümmern. Sie gingen durch den Tempel und das Mädchen empfing ihre Endowments. Dann wurde ihnen VON PRÄSIDENT GEORGE Q. CANNON EIN BRIEF AN PRÄSIDENT IVINS VOM JUAREZ-PFAHL gegeben und sie gingen nach Mexiko.
DER VORSITZENDE: An wen war dieser Brief gerichtet?
HERR WOLFE: PRÄSIDENT A. W. IVINS VOM JUAREZ-PFAHL.
DER VORSITZENDE: Mexiko?
HERR WOLFE: Mexiko; ja, Sir. Sie gingen nach Mexiko und dort, so erzählte mir das Mädchen, wurde die Ehezeremonie vollzogen und sie kehrten nach Utah zurück.
HERR CARLISLE: Diese Aussage, die sie gemacht haben, ist die Aussage, die sie Ihnen gegenüber gemacht hatte?
HERR WOLFE: Ja, Sir.
DER VORSITZENDE: Sie sagen, ihnen wurde ein Brief an den Präsidenten gegeben. Was meinen Sie damit? An welchen Präsidenten?
HERR WOLFE: PRÄSIDENT IVINS. Die Mormonenkirche ist geographisch in Pfähle geteilt, sehr ähnlich wie die Staaten der Union in Grafschaften unterteilt sind.“ (The Reed Smoot Case, Bd. 4, S. 10-1l)
Stanley S. Ivins bestätigte die Tatsache, dass sein Vater Anthony W. Ivins die Ehezeremonie vollzog und sie in seinem Berichtsbuch aufzeichnete.
Stanley Ivins erklärte, dass Walter Wolfes Zeugenaussage in Bezug auf diese Eheschließung dem Kirchenimage so sehr Schaden zugefügt hatte, dass die ERSTE PRÄSIDENTSCHAFT der Kirche Anthony Ivins einen Brief sandte mit der Aufforderung nach Washington, D. C., zurückzukehren und vor dem Komitee für Vorrechte und Ausnahmen des Senats der Vereinigten Staaten eine FALSCHAUSSAGE zu machen. Die Erste Präsidentschaft der Mormonenkirche wollte in der Tat, dass er UNTER EID LÜGT und erklärt, dass er diese Zeremonie NICHT vollzog. Stanley Ivins erklärte, dass sein Vater sich weigerte, nach Washington zurückzugehen und wegen der Eheschließung zu lügen, selbst wenn Wolfes Zeugenaussage dem Image der Kirche Schaden zufügte.
Frank J. Cannon, der Sohn von George Q. Cannon und frühere Senator von Utah, liefert folgende wichtige Information:
„Ende Juli 1896, als ich geschäftlich für die Präsidentschaft in New York war, erhielt ich ein Telegramm, das den Tod meines Bruders, APOSTEL ABRAHAM H. CANNON, bekannt gab… Ich erkannte, dass mein Vater einen größeren Schlag des Kummers würde ertragen müssen als ich…
Ich fand ihn und JOSEPH F. SMITH im Büro der Präsidentschaft… Er erhob sich und legte die Hand auf meine Schulter mit einer Sanftheit, die eine Gewohnheit war, wenn er etwas zu verbergen hatte. „Ich weiß, wie du dich über seinen Verlust fühlst“, sagte er heiser, „aber wenn ich daran denke, was er hätte durchmachen müssen, wenn er am Leben geblieben wäre – kann ich seinen Tod nicht bedauern.“… Mit einem Schwenker seiner Hand ZU SMITH an seinem Schreibtisch – eine Geste und ein Blick, der unfreundlichste, den ich je bei ihm gesehen hatte – antwortete er: ‚Vor wenigen Wochen NAHM SICH ABRAHAM EINE VIELEHEFRAU, Lillian Hamlin. ES WURDE BEKANNT. Er wäre mit einer gerichtlichen Verfolgung konfrontiert worden. Sein Tod hat uns vor einer Katastrophe bewahrt, die für unsere Kirche – und für den Staat – furchtbar gewesen wäre.’
‚Vater!’, schrie ich, ‚Ist diese Sache wieder zurückgekommen! Und die Tinte auf dem Schreiben, das euern Kirchenbesitz auf das Ehrenwort hin wiederhergestellt hat, dass es keinen weiteren Fall geben würde, ist kaum trocken –‚ Ich hatte den Blick in SMITHS GESICHT aufgeschnappt UND ES WAR EIN BLICK DES FINSTEREN HOHNS. „Wie ist das passiert?“
Mein Vater antwortete: ‚ Ich weiß - es ist schrecklich. Ich hätte es verhindert, wenn ich gekonnt hätte. Ich wurde um meine Zustimmung gebeten und ich verweigerte sie. PRÄSIDENT SMITH ERHIELT DIE EINWILLIGUNG VON PRÄSIDENT WOODRUFF mit dem Vorwand, dass es kein gewöhnlicher Fall von Polygamie wäre, sondern nur eine Erfüllung einer biblischen Anweisung, dass ein Mann die Frau seines toten Bruders nehmen soll. Lillian war mit David verlobt und war an ihn für die Ewigkeit nach dem Tod gesiegelt worden. Ich verstehe es so, dass Präsident Woodruff Abraham sagte, dass er die Angelegenheit ihnen überlassen würde, wenn er die Verantwortung auf sich nehmen möchte – und PRÄSIDENT SMITH FÜHRTE DIE ZEREMONIE DURCH.’
Smith konnte jedes Wort hören, das gesagt wurde. Mein Vater hatte ihn in die Unterhaltung mit einbezogen und er hörte zu. Er leugnete seine Schuld nicht; er akzeptierte sie in Stille mit einem Ausdruck von mürrischer Respektlosigkeit.
Er leugnete sie auch später nicht, als die ganze Gemeinschaft davon erfahren hatte. Er ging mit Apostel John Henry Smith, um Mr. P. H. Lannan zu treffen, den Eigentümer vom Salt Lake Tribune, ihn zu bitten, die Kirche wegen dieser neuen und schockierenden Vergewaltigung ihres Bündnisses anzugreifen… Ich weiß nicht alles, was die Smiths ihm sagten, aber ich weiß, dass das Gespräch voraussetzte, dass Joseph F. Smith die Ehezeremonie durchgeführt hatte. Ich weiß, dass keiner der Smiths einen Versuch unternahm, die Behauptung zu leugnen, und ich weiß, dass Joseph F. Smith danach trachtete, Mr. Lannan versöhnlich zu stimmen, indem er versprach: ‚Es wird nie wieder geschehen.’…
Dies alles hielt aber Joseph F. Smith nicht davon ab, auszusagen – in der Smoot-Untersuchung in Washington im Jahre 1904 – dass er Abraham Cannon und Lillian Hamlin nicht verheiratete und dass er kein Gespräch mit meinem Vater über die Heirat hatte…
Wenn diese erste polygame Eheschließung die letzte gewesen wäre – wenn sie ein einzelner und besonderer Fall gewesen wäre, wie Smith damals behauptete und wie er versprach, das er es wäre, hätte man es verzeihen können, wie Mr. Lannan es damals großzügig verzieh. Aber ungefähr zur selben Zeit wurde ein weiterer Fall öffentlich – der von Apostel Teasdale – und wie diese Erzählung beweisen wird, war hier der Anfang einer Politik des Verrats, die die gegenwärtigen Kirchenführer unter Joseph F. Smith seitdem ständig praktiziert haben, zum Hohn des Gesetzes des Staates und der ‚Offenbarung Gottes’, mit LÜGEN und AUSFLÜCHTEN, mit MEINEIDEN und der Anstiftung dazu, mit dem BRECHEN der ernsthaftesten Gelöbnisse dem Land gegenüber und durch die Tätigkeit einer POLITISCHEN TYRANNEI, die ernste gerichtliche Verfolgung unmöglich und Immunität zu einer ÖFFENTLICHEN PRAHLEREI macht.“ (Under the Prophet in Utah, S. 176-179)
John Henry Hamlin, der Bruder von Lillian Hamlin, bezeugte folgendes im “Reed Smoot Case”:
HERR TAYLER: Welches Verwandtschaftsverhältnis haben Sie mit LILLIAN HAMLIN?
HERR HAMLIN: BRUDER.
......................................
HERR TAYLER: Und wen heiratete sie?
HERR HAMLIN: Ich weiß nur, was ich hörte.
HERR TAYLER: Was war die Überzeugung und die Meinung Ihrer Familie dazu?
HERR HAMLIN: Dass sie mit einem Herrn CANNON verheiratet war.
HERR TAYLER: Wie war sein Vorname?
HERR HAMLIN: ABRAM.
HERR TAYLER: Ein Apostel der Kirche?
HERR HAMLIN: Ich glaube. So verstehe ich es.
HERR TAYLER: Das war im Sommer 1896, nicht wahr?
HERR HAMLIN: Ja, Sir.
HERR TAYLER: Und wo wurde sie Ihrer Meinung nach verheiratet?
HERR HAMLIN: An der Pazifikküste.
HERR TAYLER: Von wem?
HERR HAMLIN: Nun, unserer Meinung nach war es PRÄSIDENT JOSEPH F. SMITH, der SIE VERHEIRATETE. (Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 67-68)
Frau Wilhelmina C. Ellis, die eine Vielehefrau des Mormonenapostels Abraham H. Cannon gewesen war, bezeugte:
HERR TAYLER: Wie alt waren Sie, als Sie Abraham Cannon heirateten?
FRAU ELLIS: Neunzehn.
HERR TAYLER: Sie waren eine Vielehefrau?
FRAU ELLIS: Ja, Sir
....................................
HERR TAYLER: Wann heiratete er LILLIAN HAMLIN?
FRAU ELLIS: Ich weiß das Datum nicht.
HERR TAYLER: Es geht mir nicht um das genaue Datum.
FRAU ELLIS: Nach dem 12. Juni und vor dem 2. Juli.
HERR TAYLER: In welchem Jahr?
FRAU ELLIS: 1896
HERR TAYLER: Er war damals ein APOSTEL?
FRAU ELLIS: Ja, Sir.
.....................................
HERR TAYLER: Sagte er, dass er an jenem Tag oder Abend nach Kalifornien weggehen würde?
FRAU ELLIS: Er sagte mir, dass ich seinen Koffer oder seine Mappe packen sollte und dass er auf diese Reise gehen würde.
HERR TAYLER: Was sagte er über Frau Hamlin?
FRAU ELLIS: Natürlich verstand ich, dass er in der Tat sagte, dass SIE MIT IHM UND PRÄSIDENT SMITH MITGEHEN WÜRDE.
HERR TAYLER: UND PRÄSIDENT SMITH?
FRAU ELLIS: JA, SIR.
HERR TAYLER: Und dass sie VERHEIRATET werden würden?
FRAU ELLIS: JA, SIR.
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HERR TAYLER: Was sagte Ihnen Herr Cannon kurz vor seinem Tod über seine Heirat mit Frau Hamlin?
FRAU ELLIS: Er sagte, dass ER SIE GEHEIRATET HATTE, UND BAT MICH UM VERGEBUNG.
HERR TAYLER: Was sagte er noch darüber?
FRAU ELLIS: Er sagte, er hätte, seitdem er sie geheiratet hatte, keinen guten Tag mehr gehabt. Ich glaube, es brachte ihn um.
HERR TAYLER: Haben Sie nicht etlichen Verwandten und Bekannten in Salt Lake gegenüber ausgesagt, Frau Ellis, dass er Ihnen auch sagte, dass Joseph F. Smith ihn verheiratete?
FRAU ELLIS: Nein, Sir; ich habe das nie gesagt.
HERR TAYLER: Sie haben das nie gesagt?
FRAU ELLIS: Nein, Sir; nicht, dass er mir das gesagt hätte.
HERR TAYLER: Sie haben fortwährend erklärt, dass JOSEPH F. SMITH IHN VERHEIRATETE?
FRAU ELLIS: JA, SIR.
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HERR TAYLER: Wussten Sie nicht, dass sie auf hoher See verheiratet wurden?
FRAU ELLIS: Nur aus Berichten.
HERR TAYLER: Dies ist kein wesentlicher Teil der Frage. [An die Zeugin] Es war eine Folgerung aus der Tatsache, dass Ihr Ehemann sagte, dass er sie heiraten würde, und für diesen Zweck nach Kalifornien ging, und dass JOSEPH F. SMITH sie begleitete. Daraus haben Sie geschlossen, dass JOSEPH F. SMITH SIE VERHEIRATET HÄTTE?
FRAU ELLIS: JA, SIR. (Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 141-44)
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