Nancy Rigdon

 

In seinem Buch History of the Saints erzählt John C. Bennett folgendes:

 

“Miss Rigdon ist die älteste unverheiratete Tochter Sidney Rigdons, Esq., und sie ist ein wunderschönes Mädchen,… Da er wusste, dass ich großen Einfluss auf Mr. Rigdons Familie hatte, sagte Joe Smith zu mir an einem Tag im letzten Tag im Sommer, als wir zusammen über den Rasenplatz in Nauvoo ritten: ‚Wenn Sie mir dabei helfen, Nancy als eine meiner geistigen Frauen zu beschaffen, werde ich Ihnen fünfhundert Dollar geben oder das beste Grundstück an der Hauptstraße.’ Ich antwortete: ‚Ich kann nicht zustimmen…’ ‚Aber’, sagte Joe, ‚der Herr hat sie mir zur Frau gegeben… und es ist nichts Schlechtes dabei. Er wäre übel, sich ihr anzunähern, ohne die Erlaubnis des Herrn zu haben; aber so wie es ist, ist es aus moralischer Sicht ebenso korrekt, als habe man eine legale Ehefrau.’ …bei der Beerdigung von Mr. R. Marks erzählte Mrs. Hyde Miss Rigdon, dass Joseph sie im Druckereibüro, wo Mrs. Hyde und Dr. Richards wohnten, wegen einer besonderen Angelegenheit zu sehen wünschte. Sie sagte, sie würde hingehen, und entsprechend tat sie es auch; aber Joe war in diesem Laden sehr beschäftigt… Ich ging dann zu Colonel Higbee und erzählte ihm von Joes Absichten und bat ihn, sofort hinzugehen, um nach Miss Rigdon zu sehen und ihr von dem höllischen Plan zu erzählen – dass Joe sich ihr im Namen des Herrn annähern wollte, durch besondere Offenbarung usw., und sagte ihr, dass sie auf der Hut sein sollte, aber riet ihr, hinzugehen und selbst zu sehen, was Joe tun würde. Er tat dies und sie ging hinunter. Joe war dort, nahm sie in einen privaten Raum (sein Lieblingszimmer für Verabredungen) und schloss die Tür ab

Joe schwor sie dann zur Geheimhaltung ein und sagte ihr, dass er sie seit langem abgöttisch geliebt hätte, und dass er ihretwegen den Herrn befragt hätte und dass es sein heiliger Wille wäre, dass er sie haben solle… dass ihm die Segnungen Jakobs gewährt worden wären – und dass vor Gott alles gesetzmäßig und richtig wäre, und er wünschte, dass sie ihn küsste… Sie sagte ihm, dass sie die Nachbarn alarmieren würde, wenn er nicht die Tür öffnen und sie hinauslassen würde. Er tat es, und da sie erregt war, bat er Mrs. Hyde, ihr die Angelegenheit zu erklären; und nachdem er zustimmte, ihr einen lehrmäßigen Brief zu schreiben, verließ sie das Haus. Mrs. Hyde sagte ihr, dass diese Dinge erst merkwürdig erscheinen, aber nach reiflicher Überlegung würde sie sich mehr mit dem Gedanken versöhnen. Miss Rigdon antwortete: ‚Das werde ich nie’, verließ das Haus und ging nach Hause. Nach ein oder zwei Tagen händigte Dr. Richards, der für sein Hyde-ing in diesen letzten Tagen so bekannt war, ihr folgenden Brief vom Propheten Joe aus (der von Richards auf Joes Diktat hin geschrieben wurde), und bat sie, ihn nach dem Lesen zu verbrennen, nämlich:

‚Glück ist das Ziel und der Zweck unserer Existenz… Das, was in einer Situation falsch ist, kann, und oft ist es so, in einer anderen richtig sein. Gott sagte: Du sollst nicht töten. Zu einer anderen Zeit sagte er: Du sollst gänzlich vernichten… Was immer Gott verlangt, ist richtig, ganz gleich, was es ist… Wenn wir als erstes nach dem Reich Gottes trachten, werden alle guten Dinge hinzugefügt. So war es mit Salomon. Erst bat er um Weisheit und Gott gab sie ihm und dazu jeden Wunsch seines Herzens; sogar Dinge, die von allen, die die Ordnung des Himmels nur zum Teil verstehen, als abscheulich betrachtet werden könnten, aber die in Wirklichkeit richtig waren…

Unser Himmlischer Vater ist in seiner Sichtweise großzügiger und in seiner Gnade und seinen Segnungen grenzenloser als wir zu glauben oder anzunehmen bereit sind… ich werde keine gute Sache vor denen zurückhalten, die aufrecht vor mir wandeln und in allen Dingen meinen Willen tun; wer wird meiner Stimme lauschen und der Stimme MEINES DIENERS, den ich gesandt habe; denn ich habe Freude an denen, die fleißig danach trachten, meine Vorschriften zu kennen, und den Gesetzen meines Königreiches gehorchen; denn alle Dinge sollen ihnen zu meiner angemessenen Zeit bekannt gemacht werden und am Ende werden sie Freude haben.’

Das Original in der Handschrift Dr. Richards, von dem das Obige eine Kopie ist, befindet sich jetzt in meinem Besitz…

Am Dienstag, dem 28. Tag des letzten Juni, ging Joe zu Mr. Rigdons Haus in Begleitung von seinem Hohenpriester George Miller… als Zeuge dafür, dass er erfogreich Miss Rigdon konfrontriert und mit heftigen Worten und ungestümen Gesten versucht hätte, die versuchte Verführung und Beunruhigung des Mädchens abzustreiten; aber wagemutig begegnete sie dem Ungeheuer der Sünde und sagte ihm, dass er ein ‚verfluchter Lügner’ wäre, dass alles, was sie über ihn gesagt hatte, buchstabengetreu wahr wäre, und sie wagte es, ihm wider Erwarten gegenüber zu treten. Joe GAB DANN EIN VOLLES EINGESTÄNDNIS VON DER GANZEN AFFÄRE in der Gegenwart der Familie und etlicher anderer Personen, die anwesend waren… George Miller stöhnte dann im Geiste und schrie laut: ‚Sie dürfen dem Gesalbten des Herrn keinen Schaden zufügen; der Herr wird nicht zulassen, dass sein Gesalbter fällt!!!“ (History of the Saints, 1842er-Ausgabe, S. 241-245)

 

Der Mormonenapostel Orson Hyde gab zu, dass seine Frau Nancy Rigdon zu Joseph Smith eingeladen hatte, aber er erklärte, dass Miss Rigdon eine böse Frau war und dass Joseph Smith das Treffen wünschte, um „sie zu tadeln und sie, wenn möglich, wieder zu gewinnen“:

„Wird das beste und gesegnetste Volk auf Erden geistige Frauen haben und Ehebruch dulden?...

Während ich abwesend und in Palästina war, wurde das Betragen seiner Tochter in dieser Stadt überall bekannt und entsprechend dem allgemeinen Gerücht wurde sie im Allgemeinen als wenig besser als eine ÖFFENTLICHE PROSTITUIERTE angesehen. Da Joseph Smith wusste, dass sie dieses Verhaltens schuldig war, hatte er das Gefühl, dass er SIE TADELN UND ZURÜCKGEWINNEN sollte, wenn möglich. Dementsprechend bat er meine Frau, sie in ihr Haus einzuladen. Er wünschte mit ihr zu sprechen und ihr die Ungehörigkeit aufzuzeigen, von so vielen verschiedenen Männern umworben zu werden, von denen viele ziemlich fremd für sie wären. Ihre eigenen Eltern könnten es sehen und denken, dass alles in Ordnung wäre, und blind für die Fehler ihrer Tochter sein. Es gab so viele von dieser Sorte von Männern, die Mr. Rigdons Haus besuchten..., dass Mr. Smith sich nicht darum sorgte, dorthin zu gehen, um sie zu sehen. Miss Nancy, so vermute ich, betrachtete ihre Würde in Anbetracht der deutlichen und scharfen Tadel, die sie von diesem Diener Gottes erhielt, als auf das Höchste verletzt. Sie rannte nach Hause und erzählte ihrem Vater, dass Mr. Smith sie als eine geistige Frau möchte und er meine Frau dazu gebrauchte, ihm dabei zu helfen, sie zu bekommen. Dies war für Miss Nancy und John C. Bennett eine gute Gelegenheit, Rache an dem Opfer zu nehmen wegen des Hasses auf Grund der ernsten Ermahnungen... Nancy wurde darum dazu gebracht, Joseph Smith und meiner Frau gegenüber eine Sprache zu gebrauchen, die keiner von ihnen je benutzt hatte. So muss eine unschuldige und nichts ahnende Frau leiden, weil sie die Hand ausstreckte, um, wie man wirklich glaubte, einem armen, erbärmlichen Mädchen aus dem wahren Sumpfloch der PROSTITUTION zu helfen...

Wie kann Mr. Rigdon glauben, dass Joseph Smith versuchte, seine Tochter zu verführen? Wie kann er glauben, dass er versuchte, sie als seine geistige Frau zu bekommen?... wenn Mr. Smith versucht hätte, Miss Nancy als fleischliche Frau zu bekommen, wäre er wahrscheinlich erfolgreich gewesen. Ich glaube nicht, dass Mr. Rigdon irgendwelche solche Dinge von Joseph Smith glaubt. Aber da er als Führer dieses Volkes abgelehnt wurde, versucht er, uns durch schlimmste Nachrede, durch übelste Falschdarstellungen und schmutzigste Verleumdungen, die je durch enttäuschten Ehrgeiz hervorgebracht wurden, zu vernichten." (Speech of Elder Orson Hyde, Delivered Before Tue High Priest’s Quorum, In Nauvoo, April 27th, 1845, Liverpool, 1845, Seite 27-29.)

 

In einem Brief an James Arlington Bennett (nicht mit John C. Bennett zu verwechseln) machte George W. Robinson folgende Aussage: "Smith und Bennett haben immer ein sehr freundliches Verhältnis zueinander gehabt und sie waren sehr oft zusammen und ich habe keinen Zweifel daran, dass Bennett Smiths Vertrauter in fast allen Dingen war. Gemäß General Bennetts Geschichte scheint es, dass... Smith Miss Rigdon holen ließ... sie in einen anderen Raum mitnahm und die Tür abschloss,... Sie wies ihn zurück und wäre im Begriff die Nachbarn zu rufen, wenn er nicht die Tür aufschließen würde... sie ging weg... kam nach Hause und erzählte ihrem Vater von der Angelegenheit, woraufhin man Smith holen ließ. Er kam. Sie erzählte die Geschichte in der Gegenwart der ganzen Familie und in Smiths Gesicht. ICH WAR DABEI. Smith versuchte erst, es zu leugnen und sie der Lüge zu bezichtigen, aber sie nannte die Tatsachen mit solch einem Eifer und die Tatsache eines Briefes, der vorlag, den er über dasselbe Thema an dem Tag, nachdem er den Angriff auf ihre Tugend unternommen hatte, hatte an sie schreiben lassen und der den gleichen Geist offenlegt und von dem er törichterweise geglaubt hatte, dass er vernichtet worden wäre, - alles kam mit solcher Kraft, dass er dem Zeugnis nicht standhalten konnte - und daraufhin und auf der Stelle gestand er ein, dass jedes Wort von Miss Rigdons Zeugnis wahr wäre. Nun als seine Ausrede, die er für solch eine unedle Tat und für den unnützen Gebrauch des Namens des Herrn bei jener Gelegenheit hervorbrachte: ER WOLLTE SICH VERGEWISSERN, OB SIE TUGENDHAFT WÄRE ODER NICHT UND ER SCHLUG DIESEN WEG EIN, UM DIE FAKTEN IN ERFAHRUNG ZU BRINGEN!!! Ich würde sagen, Sir, dass ich Grund dazu habe, General Bennetts Geschichte von seinen Enthüllungen der Schurkereien Smiths zu glauben, obwohl ich kein Zeuge über alle Tatsachen bin, so bin ich es doch bei einigen." (History of the Saints, 1842, S. 245,246)

 

In einer Fußnote zu einem Artikel, der in Dialogue veröffentlicht wurde, finden wir folgendes: "Ein interessantes Ereignis wird in 'Life Story' erwähnt, aber hier ist nicht das Ereignis enthalten, als Joseph Smith Rigdons Tochter Nancy 1843 einen Heiratsantrag für eine 'geistige Ehe' machte, 'wobei er ihr große Erhöhung in der kommenden Welt versprach', berichtet der Bruder. Sie nahm den Heiratsantrag übel und wies ihn entschieden ab. Sidney Rigdon war 'sehr empört über Joseph Smith, über den Gedanken, dass er einen solchen Antrag gemacht haben sollte...' Dies war das erste Mal, dass die Familie Rigdon die Lehre von der Vielehe gehört hatte. Der Sohn berichtet, dass Joseph Smith leugnete, der Tochter einen Antrag gemacht zu haben, aber Rigdon behauptet, dass er ihn später dazu brachte, zu bekennen, dass es wahr war." (Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Winter 1966, S. 39, Fußnote Nr. 57)

In einer beeideten Erklärung von John W. Rigdon, dem Bruder Nancy Rigdons, finden wir folgendes:

 

"Und der vereidigte Zeuge sagt ferner: Joseph der Prophet, in der Stadt Nauvoo,... machte meiner Schwester Nancy Rigdon einen Heiratsantrag, dass sie seine Frau werden sollte... Nancy wies ihn entschieden ab... Die Geschichte endete und es wurde zum Gespräch in der Stadt, dass Joseph Nancy Rigdon einen Heiratsantrag gemacht hatte, dass sie seine Frau werden sollte, und dass sie ihn abgewiesen hatte. Einige Tage nach dieser Begebenheit kam Joseph Smith zum Hause meines Vaters und besprach die Angelegenheit mit der Familie... Die Gefühle, die sich durch unsere Familie bei dieser Gelegenheit offenbarten, waren alles andere als brüderlich oder schwesterlich und zwar besonders was Nancy betraf, da sie das Gefühl hatte, gekränkt worden zu sein. Ein oder zwei Tage später kehrte Joseph Smith zu meines Vaters Haus zurück, als die Angelegenheiten zwischen ihnen zufriedenstellend geschlichtet wurden und hier hatte die Sache ein Ende." (Beeidete Erklärung von John W. Rigdon, 28. Juli 1905, zitiert in Blood Atonement and the Origin of Plural Marriage, von Joseph Fielding Smith, S. 83,84)

 

Als Entgegnung auf John C. Bennetts Anschuldigungen in Bezug auf Joseph Smiths Betragen gegenüber Miss Rigdon behaupteten die Mormonen, dass der Brief, den Smith ihr angeblich geschrieben hatte, eine Fälschung wäre. In The Wasp für den 27. August 1842 lesen wir fogendes:

 

„BENNETTS BRIEFE. – Wir haben den fünften und den sechsten Brief Dr. Bennetts gelesen… Der sechste Brief ist angeblich eine Kopie des Briefes von Joseph Smith an Miss Nancy Rigdon, ohne Datum, Name oder Beleg… wie hoffen dass die Gemeinschaft noch nicht ganz so weit vom allgemeinen Kurs der Gerechtigkeit und Schicklichkeit entfernt ist, als dass wir Bennetts Wort als die Wahrheit oder den Trugschluss über diese merkwürdige Sache annehmen. JOSEPH SMITH IST NICHT DER AUTOR. – Die Tatsache ist, dass aufrichtige Leute zu sehen beginnen, worauf Bennetts Zeug mit Hilfe von beeideten Erklärungen von Huren… hinausläuft!“

 

In einem Brief an den Herausgeber des The Wasp sagte Sidney Rigdon: „Ich möchte ferner erklären, dass Mr. Smith mir gegenüber die Urheberschaft dieses Briefes LEUGNETE.“ (The Wasp, 3. Sept. 1842)

So merkwürdig es zu sein scheint, findet man jetzt den definitiven Beweis, dass Joseph Smith der Autor des Briefes war, in der History of the Church. Die Mormonenführer, die die Veröffentlichung der History Joseph Smiths nach seinem Tod abschlossen, fanden offenbar eine Kopie des Briefes unter Smiths privaten Papieren und fügten ihn mit in die History of the Church ein. Da der Brief kein Datum und keinen Namen zu tragen scheint, erkannten die Mormonengeschichtsschreiber offensichtlich seine Bedeutung nicht. Man findet ihn jetzt in der History of the Church, Bd. 5, Seite 134-136. Unten befindet sich ein kleiner Teil des Briefes, wie er von John C. Bennett veröffentlicht und wie er in der History of the Church gedruckt wurde.

 

BENNETTS BUCH

HISTORY OF THE CHURCH

„Glück ist das Ziel und der Zweck unserer Existenz… Das, was in einer Situation falsch ist, kann, und oft ist es so, in einer anderen richtig sein. Gott sagte: Du sollst nicht töten. Zu einer anderen Zeit sagte er: Du sollst gänzlich vernichten… Was immer Gott verlangt, ist richtig, ganz gleich, was es ist… Wenn wir als erstes nach dem Reich Gottes trachten, werden alle guten Dinge hinzugefügt. So war es mit Salomon. Erst bat er um Weisheit und Gott gab sie ihm und dazu jeden Wunsch seines Herzens; sogar Dinge, die allen, die die Ordnung des Himmels nur zum Teil verstehen…“ (History of the Saints, von John C. Bennett, S. 243-244)

„Glück ist das Ziel und der Zweck unserer Existenz… Das, was in einer Situation falsch ist, kann, und oft ist es so, in einer anderen richtig sein. Gott sagte: Du sollst nicht töten. Zu einer anderen Zeit sagte er: Du sollst gänzlich vernichten… Was immer Gott verlangt, ist richtig, ganz gleich, was es ist… Wenn wir als erstes nach dem Reich Gottes trachten, werden alle guten Dinge hinzugefügt. So war es mit Salomon. Erst bat er um Weisheit und Gott gab sie ihm und dazu jeden Wunsch seines Herzens; sogar Dinge, die allen, die die Ordnung des Himmels nur zum Teil verstehen…“ (History of the Church, Bd. 5, Seite 134-135)

 

Wir könnten den gesamten Brief in parallelen Spalten veröffentlichen, aber dies sollte ausreichen, um den Leser zu überzeugen, dass John C. Bennetts Neudruck vollständig akkurat ist. Obwohl Joseph Smith die Urheberschaft des Briefes leugnete, beweist die History of the Church, nach seinem Tod vervollständigt, jenseits allen Zweifels, dass er der Autor war. Die Tatsache, dass Smith den Brief schrieb, bestätigt deutlich Bennetts Geschichte über Nancy Rigdons Affäre. Offensichtlich war sich der Mormonenhistoriker der Bedeutung dieses Dokuments nicht bewusst, als er die History of the Church herausgab. In einer Fußnote, dieses Dokument betreffend, sagte er: „Es ist nicht genau bekannt, welche Gelegenheit zum Schreiben dieses Aufsatzes führte; aber wenn man im Sinn behält, dass zu dieser Zeit das neue Ehegesetz für Kirche – Heirat für die Ewigkeit, einschließlich der Vielheit von Frauen unter gewissen Umständen – vom Propheten eingeführt wurde, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Artikel im Hinblick auf EINE ANWENDUNG DES GRUNDSATZES geschrieben wurde, der hier in Bezug auf die Bedingungen erklärt wird, die durch die EINFÜHRUNG BESAGTEN EHESYSTEMS geschaffen wurden.“ (History ot the Church, Bd. 5, Seite 134)

Es ist interessant, dass der Mormonenschreiber John J. Stewart jetzt zugibt, dass Joseph Smith Nancy Rigdon einen Antrag machte und dass er den Brief in Bezug auf Glück schrieb:

 

„Ungefähr zu der Zeit, als der Bennett-Skandal losbrach, lud Joseph Nancy Rigdon, Sidney Rigdons neunzehnjährige Tochter ein, seine EHEFRAU in der Patriarchalischen Ehe zu werden. Aber Nancy, die unter den Einfluss von Dr. Bennett geraten war, lehnte den Antrag des Propheten ab und berichtete es ihrem Vater. Rigdon, der immer noch nicht zur Lehre der Vielehe bekehrt war, geriet in Rage und Joseph hatte es schwer, ihn versöhnlich zu stimmen… weder er noch Joseph hatten weiterhin noch Zutrauen zueinander. Rigdon hatte das Gefühl, dass Joseph unter Bennetts nichtswürdigen Einfluss geraten war…

In einer FREUNDSCHAFTLICHEN NOTIZ der Erklärung an Nancy, argumentierte der Prophet: ‚Glück ist das Ziel und der Zweck unserer Existenz… Das, was in einer Situation falsch ist, kann, und oft ist es so, in einer anderen richtig sein… Alles, was Gott gibt, ist gesetzmäßig und richtig…’“ (Joseph Smith the Mormon Prophet, Seite 170-171)

 

Der Leser wird sich erinnern, dass Nancy Rigdon behauptete, dass Joseph Smith sie in einen Raum einschloss, und dass Martha Brotherton eine ähnliche Anschuldigung gegen die Mormonenführer erhob. Dr. W. Wyl gibt folgende Information: „Es sagte ein vollkommen verlässlicher Zeuge, eine Dame, zu mir: ‚Eine Mrs. Ann Dawson ging nach Nauvoo… eine ihrer Töchter, Mary, bekam eine Einladung zu einem besonderen Treffen.’ Sie brachten sie in dieses kleine Sieglungsbüro; Joseph war dort und sagte ihr, dass es der Wille des Herrn in Bezug auf sie wäre, dass sie an Bruder John Taylor ohne Aufschub als seine celestiale Frau gesiegelt werden sollte; sie weigerte sich. Sie (Joseph und Taylor) VERRIEGELTEN DIE TÜR und wollten die Dinge erzwingen, aber sie schaffte es, von ihnen loszukommen. Dieses Ereignis ließ die gesamte Dawson-Familie abfallen und Nauvoo verlassen.“ (Mormon Portrait, 1886, Seite 256)

Selbst bevor Martha Brotherton ihren Brief an Bennett schrieb, war ein Gerücht im Umlauf, dass eine Frau zu dem Zweck eingeschlossen war, sie zu überzeugen, dass Polygamie eine korrekte Lehre wäre. Das Konferenzprotokoll für den 7. April 1842 enthält folgendes: „Präsident Hyrum Smith… sprach im Widerspruch zu einem Bericht, der über die Ältesten Heber C. Kimball, Brigham Young, ihn selbst und andere von den Zwölfen im Umlauf war, der behauptete, dass eine SCHWESTER mehrere Tage IN EINEN RAUM EINGESCHLOSSEN WORDEN WAR und dass sie sich bemüht hätten, sie zum Glauben zu bewegen, dass MAN ZWEI FRAUEN HABEN DARF.“ (History of the Church, Bd. 4, Seite 585)

Dass Joseph Smith eine Gewohnheit hatte, die Tür abzuschließen, wenn er über Polygamie sprach, wird in einer beeideten Erklärung von Joseph A. Kelting bestätigt:

 

„Ich hörte Gerüchte darüber, dass Joseph Smith Polygamie praktizierte;… der Prophet lud mich in ein Zimmer im Obergeschoss seines Hauses ein, das Mansion genannt wurde. Nachdem wir den Raum betreten hatten, SCHLOSS er DIE TÜR AB, und dann fragte er mich, ob ich die Gerüchte in Verbindung mit Polygamie gehört hätte. Ich bejahte. Dann begann er eine Verteidigung der Lehre, indem er auf das Alte Testament verwies… Er drückte einige Zweifel darüber aus, wie ich es aufnehmen würde, und wollte wissen, welchen Standpunkt ich einnehmen würde, falls ich nicht glauben würde, was er darüber zu sagen hätte. Ich gab ihm dann mein Wort, dass ich, ob ich seiner Offenbarung glauben würde oder nicht, ihn nicht verraten würde. …Er gab zu, dass er einige Frauen geheiratet hätte. Ich sagte ihm, dass es in Ordnung wäre. Er sagte, dass er ein weiteres Ehrenwort von mir haben wollte, dass ich ihn nicht verraten würde. Ich fragte ihn, ob er wünschte, dass ich den Grundsatz, eine Vielehefrau zu heiraten, akzeptiere. Er antwortete: Ja. Kurze Zeit danach heiratete ich zwei Frauen in dieser Ordnung der Ehe.“ (Beeidete Erklärung von Joseph A. Kelting, 1. März 1894, wie im The Juvenile Instructor, Salt Lake City, 1. Mai 1894, Seite 289-290, abgedruckt).

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Das Thema Vielehe wird bei den Mormonen tabuisiert, obwohl sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur zentralen Lehre der Mormonenkirche gehörte.
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