Polygamie oder Promiskuität?

 

Einige Leute haben sich gefragt, wie Joseph Smith seine Leute überzeugen konnte, dass die Vielehe eine Offenbarung von Gott wäre. Die Antwort ist, dass das Mormonenvolk gelehrt wird, ihren Führern in allen Dingen zu folgen. Joseph Smith behauptete nicht nur, dass er den 132. Abschnitt der Lehre und Bündnisse durch direkte Offenbarung von Gott erhalten hatte, sondern er behauptete auch, dass er weitere persönliche Offenbarungen in Bezug auf diese Sache erhielt. Zum Beispiel behauptete Joseph Smith gemäß Mercy R. Thompson, eine Offenbarung zu gehabt zu haben, dass sie die Vielehefrau seines Bruders Hyrum sein sollte: „Mein geliebter Ehemann, R. B. Thompson,… starb am 27. August 1841,… Fast zwei Jahre nach seinem Tod erzählte mir dein Vater, dass mein Mann ihm mehrmals erschienen wäre und ihm gesagt hätte, dass er nicht wollte, dass ich solch ein einsames Leben führte, und wollte von ihm, dass er deinen Onkel Hyrum bitte, mich an ihn für die Zeit siegeln zu lassen.“ (Historical Record, S. 229)

 

Während Smith Offenbarung als Werkzeug benutzte, um Frauen zu überzeugen, in die Polygamie einzutreten, muss die Tatsache, dass Smith sehr auf Frauen wirkte, ihm geholfen haben, diese Lehre einzuführen. Der Leser wird sich erinnern, dass Mrs. Lightner sagte, dass sie „seit einigen Jahren geträumt hatte, dass ich seine Frau wäre“. Von der Zeit sprechend, als sie das erste Mal Joseph begegnete, erklärte Mrs. Lightner: „Als ich den Raum betrat,… schaute er mich so ernst an, dass ich mich fürchtete und dachte: ‚Er kann jeden meiner Gedanken lesen, und ich dachte, wie blau seine Augen waren.’ Nach einem Augenblick kam er zu mir und legte seine Hand auf meinen Kopf und gab mir eine großartige Segnung.“ (Autobiographie of Mary E. Rollins Lightner, wie in No Man Knows My History, Seite 443)

George A. Smith, ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft der Kirche, erzählte folgendes: “… General Lucas zögerte das Urteil seines Kriegsgerichts auszuführen, und er übergab Joseph Smith und seine Kameraden in die Verantwortung von General Moses Wilson,… Ich hörte General Wilson einige Jahre danach… wie er einigen Gentlemen davon erzählte, dass er Joseph Smith als Gefangenen in Ketten in seinem Besitz hatte, und er sagte: ‚Er war ein sehr bemerkenswerter Mann. Ich brachte ihn in mein Haus, einen Gefangenen in Ketten, und IN WENIGER ALS ZWEI STUNDEN LIEBTE MEINE FRAU IHN MEHR ALS SIE MICH JE LIEBTE.’“ (Journal of Discourses, Bd. 17, Seite 92)

 

Während wir die Gründe betrachten, warum Frauen in die Polygamie eintraten, sollten wir nicht vergessen, dass die Mormonenführer lehrten, dass eine Frau untergeordneter war und dass ihre Erlösung von einem Mann abhing. Brigham Young erklärte einmal: „Der Mann ist das Oberhaupt und GOTT der Frau, aber er soll wie ein Gott mit tugendhaften Grundsätzen handeln…“ (Predigt Brigham Youngs, wie in den Journals of John D. Lee, 1846-47 und 1859, herausgegeben von Charles Kelly, 1938, Seite 81, zitiert) Auf Seite 114 desselben Journals erzählte John D. Lee: „Gerade rechtzeitig erhielt ich einen Brief von Nancy, der erstens erklärte, dass sie nicht vergessen hatte, dass im Augenblick der Leidenschaft ICH DER MANN WÄRE, AUF DEN SIE WEGEN ihrer geistigen oder zeitlichen ERLÖSUNG zu schauen hätte… Ich las den Brief Präs. B. Young vor. Sein Rat war, ihr zu sagen, insofern sie ERLÖSUNG VON MEINEN HÄNDEN beanspruchte, dass sie zu mir kommen und sich unter meine Führung und Kontrolle und Schutz und Achtung vor dem Priestertum und meinen Stand ALS EIN ERRETTER stellen müsste, und unter KEINER anderen Betrachtungsweise.“

Kimball Young gibt folgende Information:

„Und Daisy Barclay, die sich selbst in eine Vielehefamilie einbrachte, bemerkt: ‚Polygamie geht von der Annahme aus, dass ein Mann über einer Frau steht… Mormonentradition folgt der der frühen Hebräer. Sie lehrt die Frau, ihren Mann zu ehren und ihm zu gehorchen und als ihren HERRN und MEISTER auf ihn zu schauen.’ Wie sich eine Tochter der zweiten Frau Isaak Lamberts einmal beklagte: ‚Mutter stellt sich vor, dass du vermutlich dein Leben damit verbringst, für einen Mann zu sorgen, und ER IST GOTT.“ (Isn't One Wife Enough? S. 280)

Es war ohne Zweifel einfacher, Männer zu überreden, an die Vielehe zu glauben, als Frauen. John D. Lee machte zum Beispiel folgende Aussage: „Ich war SEHR an dieser Lehre INTERESSIERT. SIE ENTSPRACH GENAU MEINEN ANSICHTEN über die Heilige Schrift, und ich akzeptierte sofort die Lehre und glaubte an sie… In weniger als einem Jahr, nachdem ich das erste Mal den Willen Gottes in Bezug auf die Ehe der Heiligen erfuhr, wie sie von Ihm in einer Offenbarung an Joseph Smith bekannt gemacht wurde, wurde ich der Ehemann von neun Frauen… 1858 gab mir Brigham Young meine siebzehnte Frau,… Brigham sagte, dass Isaac C. Haight… und ich einige junge Frauen bräuchten, um unsere Vitalität aufzufrischen; also gab er uns beiden eine flotte, junge Braut…

Nach 1861 bat ich Brigham Young nie wieder um eine weitere Frau. Durch meine achtzehn wirklichen Frauen bin ich der Vater von vierundsechzig Kindern gewesen.“ (Confessions of John D. Lee, S. 288-289)

 

Joseph Smith fand offensichtlich heraus, dass William Clayton in England eine Frau getroffen hatte, zu der er sich „sehr hingezogen fühlte“, und er benutzte dies, um Clayton zu überzeugen, dass er in Vielehe leben sollte. In einer beeideten Erklärung, die am 16. Febr. 1874 abgegeben wurde, erklärte William Clayton: „… der Prophet Joseph Smith… lernte meine Frau Ruth sehr gut kennen, mit der ich fünf Jahre verheiratet war. Eines Tages im Monat Februar 1843… lud der Prophet mich ein, mit ihm einen Spaziergang zu machen. Während unseres Spaziergangs SAGTE ER, DASS ER ERFAHREN HÄTTE, DASS ES DRÜBEN IN ENGLAND EINE SCHWESTER GÄBE, DIE ICH SEHR MOCHTE. ICH BEJAHTE, aber es könnte nicht mehr Zuneigung zwischen ihnen rechtmäßig unterhalten werden als zwischen Bruder und Schwester in der Kirche. Er sagte dann: ‚WARUM LÄSST DU SIE NICHT HOLEN?’ Ich antwortete: ‚An erster Stelle habe ich keine Vollmacht, sie holen zu lassen, und wenn, ich hätte nicht die Mittel, um die Kosten zu bezahlen.’ Daraufhin antwortete er: ‚Ich gebe dir die Vollmacht, sie holen zu lassen und ich werde dich mit Mitteln ausstatten.’ WAS ER TAT. Dies war das erste Mal, dass der Prophet Joseph mit mir über das Thema VIELEHE sprach. Er informierte mich, dass die Lehre und der Grundsatz in den Augen unseres Himmlischen Vaters RICHTIG wären und dass sie eine Lehre wäre, die zur CELESTIALEN ORDNUNG UND HERRLICHKEIT gehörte. Nachdem er mir ausführliche Anweisungen und Informationen in Bezug auf die Lehre der CELESTIALEN ODER VIELEHE gegeben hatte, beendete er seine Ausführungen mit den Worten: ‚ES IST DEIN VORRECHT, ALLE FRAUEN ZU HABEN, DIE DU MÖCHTEST.’“ (Historical Record, Seite 225)

 

Obwohl William Clayton leugnete, dass die „Zuneigung“ in irgendeiner Weise unanständig gewesen war, fragen wir uns, wie das Gerücht den ganzen Weg von England herüber kam, wenn die Zuneigung einfach nur ‚ „wie Bruder und Schwester in der Kirche rechtmäßig unterhalten“ worden wäre. Wenn Clayton in diese Frau nicht verliebt war, warum akzeptierte er Joseph Smiths Hilfe, sie nach Amerika herüber zu bringen? Hiernach hätte es den Anschein, dass Joseph Smith nach untreuen Neigungen bei seinen Anhängern suchte und diese Schwächen nutzte, seine Lehre aufzubauen.

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Das Thema Vielehe wird bei den Mormonen tabuisiert, obwohl sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur zentralen Lehre der Mormonenkirche gehörte.
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