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MEHR ÜBER EHEN NACH DEM MANIFEST UND EIN PLAN FÜR HEIMLICHE KONKUBINEN. Auf den Seiten 237-238 dieses Buches bewiesen wir jenseits allen Zweifels, dass Apostel Abraham H. Cannon sich 1896 eine Vielehefrau namens Lillian Hamlin nahm – sechs Jahre nachdem das Manifest herausgegeben wurde. Wir präsentierten Beweise, die zu zeigen scheinen, dass Joseph F. Smith, der der sechste Präsident der Kirche wurde, das Paar „auf hoher See“ direkt vor der Küste Kaliforniens verheiratete. Präsident Smith leugnete, dass er die Ehezeremonie vollzog, aber er gestand ein, dass er mit Lillian Hamlin und dem Apostel Cannon damals, als vermutlich die Eheschließung statt gefunden hatte, auf einer Reise war. Im Reed Smoot Case finden wir folgende Zeugenaussage von Joseph F. Smith:

 

Mr. SMITH: Das erste Mal, dass ich sie [Lillian Hamlin] je sah,… war irgendwann im Juni – ich erinnere mich nicht an das Datum – 1896. Ich war damals Präsident der Sterling Mining und Milling Company… Ich wurde vom Aufsichtsrat gebeten, Abraham H. Cannon nach Los Angeles zu begleiten,… Ich begleitete Abraham H. Cannon und seine Frau auf dieser Reise und hatte eine meiner Frauen auf dieser Reise bei mir.

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Mr. TAYLER: Wann erfuhren sie zum ersten Mal, dass Lillian Hamlin seine Frau war?

Mr. SMITH: Das erste Mal, dass ich irgendetwas dieser Art vermutete, war auf dieser Reise, weil ich die Dame vorher nicht gekannt habe.“ (The Reed Smoot Case, Bd. 1, Seite 111)

 

Mr. TAYLER: Vor dem Juni 1896 hatten Sie nie davon gehört, dass Lillian Hamlin seine Frau war?

Mr. SMITH: Nein, Sir.

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Mr. TAYLER: Haben Sie sie in Los Angeles gesehen?

Mr. SMITH: Ja, Sir.

Mr. TAYLER: Waren sie dort auf einem Boot draußen?

Mr. SMITH: Ja, Sir.

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Mr. TAYLER: Hatten Sie irgendein Gespräch auf dieser Reise oder nachdem Sie Salt Lake verließen – nachdem sie zum ersten Mal erfuhren, dass Lillian Hamlin die Frau von Abraham Cannon war – in Bezug darauf, wann sie verheiratet wurden?

Mr. SMITH: Nein, Sir.

Mr. TAYLER: Hatten Sie jemals mit einem von ihnen ein Gespräch?

Mr. SMITH: Nicht im Geringsten.

Mr. SMITH: Nicht im Geringsten, Sir; und niemand hat jemals mir gegenüber erwähnt, dass sie verheiratet wären oder nicht. Ich nahm einfach an, dass sie verheiratet waren, weil sie wie Mann und Frau zusammen lebten.

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Mr. TAYLER: Sagten Sie irgendetwas Kritisierendes zu Abraham Cannon.

Mr. SMITH: Nein, Sir.

Mr. TAYLER: Wegen des Umgangs mit seiner Frau?

Mr. SMITH: Nein, Sir; das tat ich nicht.” (Ebenda, S. 127-128)

 

Mr. TAYLER: Nun die Kirche – so entnehme ich es Ihrer Aussage - die Beamten der Kirche sind seit 1890 und jetzt sehr sensibel in Bezug auf Anschuldigungen gewesen, dass Vielehen geschlossen worden sind.

Mr. WORTHINGTON: Seit dem Manifest?

Mr. TAYLER: Seit dem Manifest.

Mr. SMITH: Ja; ich denke, wir sind diesbezüglich sehr sensibel gewesen.

Mr. TAYLER: Sehr sensibel?

Mr. SMITH: Ja, Sir.

Mr. TAYLER: Welche Erkundigungen stellten sie an, um heraus zu finden, ob Abraham H. Cannon, einer der zwölf Apostel der Kirche, eine Vielehe eingegangen war?

Mr. SMITH: Ich habe überhaupt keine Erkundigungen angestellt.

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Mr. TAYLER: Hatten Sie irgendein Interesse daran, es heraus zu finden?

Mr. SMITH: Nicht im Geringsten.“ (Ebenda, Seite 476-477)

 

Der Leser wird sich erinnern, dass Mrs. Wilhelmina C. Ellis, eine der Frauen Abraham H. Cannons, aussagte, dass Lillian Hamlin und Abraham H. Cannon verheiratet wurden, während sie auf dieser Reise mit Joseph F. Smith waren. Frank J. Cannon behauptete, dass sein Vater, George Q. Cannon, ihm erzählte, dass „Präsident Smith die Zeremonie vollzog“. (siehe Seite 238-238 dieses Buches).

Im Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 265, wurde Abraham H. Cannons Witwe, Mrs. Ellis, über sein Tagebuch befragt. Sie antwortete: „Ich habe es gesehen, aber erst seit seinem Tod.“ Wie wir früher aufzeigten, sind viele Tagebücher, die Apostel Cannon gehörten, vor kurzem ans Licht gekommen. Aber unglücklicherweise, sollte Cannon zur Zeit seiner Heirat im Jahr 1896 ein Tagebuch geführt haben, dann ist es aber nicht veröffentlicht worden.

Obwohl wir Apostel Cannons Tagebuch vom Juni 1896 nicht haben, hat Michael Marquardt einige Bezugnahmen in seinem Tagebuch für 1894 aufgezeigt, die bedeutendes Licht auf diese Eheschließung und auf die Einstellung der Mormonenführer in Bezug auf die Polygamie nach dem Manifest werfen.

Der Leser wird sich erinnern, dass Frank J. Cannon seinen Vater George Q. Cannon wie folgt zitierte: „…Präsident Smith erhielt die Einwilligung von Präsident Woodruff auf den Einwand hin, dass es nicht um einen gewöhnlichen Fall von Polygamie handelte, sondern nur um eine Erfüllung der biblischen Anweisung, dass ein Mann die Frau seines toten Bruders nehmen sollte. Lillian war mit David verlobt und war nach seinem Tod für die Ewigkeit an ihn gesiegelt worden…“

Dem Tagebuch Abraham H. Cannons gemäß beklagte sein Vater, George Q. Cannon, ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft, die Tatsache, dass sein Sohn David durch Vielehe keinen Samen erwecken konnte: „Mein Sohn David starb ohne Nachkommen und seine Brüder können ein Werk für ihn nicht tun, Kinder groß zu ziehen, um seinen Namen zu tragen, wegen des Manifests.“ („Daily Journal of Abraham H. Cannon“, 5. April 1894, Bd. 18, Seite 70)

Auf Grund eines Eintrags in Apostel Cannons Tagebuch für den 24. Okt. 1894 scheint es so, dass die Mormonenführer entschieden hatten, dass in Mexiko eine Vielehe geschlossen werden könnte, um für David Samen zu erwecken. Obwohl das Tagebuch an dieser Stelle beschädigt worden ist und einige Wörter fehlen, zeigt der verbleibende Teil, dass die Mormonenführer das Manifest nicht ernst nahmen:

 

Nach der Versammlung ging ich zum Präsidentenbüro und ________ Vater [George Q. Cannon] war dabei für David eine Frau zu nehmen. Ich sagte ihm, dass David Anni[e] _______ Cousine, durch den Schleier zu Lebzeiten genommen hatte und schlug vor, dass es eine gute _______ sein könnte, um an ihn für die Ewigkeit gesiegelt zu werden. Der Vorschlag freute Vater sehr und _______ Angus war anwesend. Er sprach mit ihm in der Gegenwart der Präsidentschaft darüber. _______ kein Thema, vorausgesetzt Annie ist bereit. Die Präsidenten Woodruff und Smith sagten, dass sie gewillt wären, dass solch eine Zeremonie statt findet, wenn sie in Mexiko vollzogen werden würde, und Präs. Woodruff verhieß, dass solch einer Handlung der Segen des Herrn folgen würde.“ („Daily Journal of Abraham H. Cannon“, 24. Okt. 1894, Bd. 18, Seite 170)

 

Wir können nie erfahren, ob Annie „bereit“ war, in diese Vielehe einzutreten, aber wir wissen, dass zwei Jahre später Lillian Hamlin mit Apostel Cannon verheiratet wurde. Mrs. Wilhelmina C. Ellis, die eine von Cannons Vielehefrauen gewesen war, sagte aus:

 

Mrs ELLIS: Er sagte, dass er sie außerhalb des Staates – außerhalb der Vereinigten Staaten – heiraten könnte.

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Mr. TAYLER: Was für ein Gespräch hatten sie damals mit ihm darüber, dass er weg ging, und darüber, dass er wieder verheiratet werden würde? Was sagte er als Erstes über sein Weggehen?

Mrs. ELLIS: Er sagte mir, dass er sie für die Zeit heiraten würde und dass sie Davids Frau für die Ewigkeit sein würde.“ (The Reed Smoot Case, Bd. 2, S. 142-143)

 

Apostel Abraham H. Cannons Tagebuch offenbart nicht nur, dass die Mormonenführer nach dem Manifest Polygamie billigten, sondern es zeigt, dass sie die Idee eines geheimen Systems des Konkubinats in Betracht zogen, wobei Männer und Frauen zusammen leben könnten, ohne tatsächlich verheiratet zu sein:

Vater [George Q. Cannon] sprach nun über den gegenwärtigen unglücklichen Zustand des Volkes in Bezug auf die Ehe… Ich glaube an das Konkubinat oder einen Plan, wodurch Männer und Frauen unter heiligen Verordnungen und Gelöbnissen zusammen leben können, bis sie verheiratet werden können… solch ein Zustand würde geheim gehalten werden müssen, bis die Gesetze unserer Regierung sich ändern und die heilige Ordnung der Ehe zulassen, die Gott offenbart hat, was ohne Zweifel in nicht ferner Zukunft geschehen wird, um das soziale Übel zu korrigieren…-- Präsident Snow: ‚Ich habe keinen Zweifel, dass das Konbubinat bald in der Kirche praktiziert werden wird, aber ich habe in diesem Zusammenhang keinen Gedanken daran. Wenn die Nationen in Schwierigkeiten geraten, werden gute Frauen hierher kommen, um Sicherheit und Segnungen zu haben, und Männer werden sie als Konkubinen annehmen.’ – Präsident Woodruff: ‚Wenn Männer in die Ausübung dieser Art eintreten, um rechtschaffene Nachkommenschaft aufzuziehen, werden sie darin gerechtfertigt sein…’“ („Daily Journal of Abraham H. Cannon“, 5. April 1894, Bd. 18, S. 70)

 

Wie wir früher schon in diesem Buch gezeigt haben, sagte Joseph Smiths Offenbarung über Polygamie auch, dass das Konkubinat in den Augen Gottes zu rechtfertigen wäre: „Abraham erhielt Konkubinen [Nebenfrauen] und sie gebaren ihm Kinder, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet,…“ (Lehre und Bündnisse 132:37)

Auf jeden Fall offenbaren die Tagebücher Abraham H. Cannons niederschmetternde Beweise gegen die Mormonenkirche und diese Beweise können nicht einfach abgetan werden. Der Mormonenschreiber Kenneth W. Godfrey hat das Gefühl, dass Apostel Abraham Cannons Tagebücher ein akkurates Bild über das präsentieren, was von den Mormonenführern privat gesprochen wurde: „…was sagten die Mormonenführer privat? Mit dem neulichen Erwerb der Tagebücher Abraham H. Cannons ist es nun möglich, akkurat zu berichten, was sich in den Versammlungen des Rates der Zwölf zutrug.“ (Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Herbst 1970, Seite 22)

 

 

EINE „LÜGE DER ZWECKMÄSSIGKEIT“ ÜBER DIE OFFENBARUNG VON 1886. Auf den Seiten 242-43 dieses Buches zeigen wir, dass 1886 John Taylor, der dritte Präsident der Kirche, eine Offenbarung gab, in der der Herr angeblich ihm gesagt hatte, dass die Kirche nie die Ausübung der Vielehe aufgeben könnte. Direkt vier Jahre später gab die Kirche aber das Manifest heraus, das angeblich ihre Ausübung aufhalten sollte. Da unmöglich beides, das Manifest und John Taylors Offenbarung von 1886, von demselben Gott kommen konnten, entschieden die Mormonenführer, diese Offenbarung zu unterdrücken. Einmal gab die Erste Präsidentschaft eine „Offizielle Erklärung“ heraus, die behauptete, dass „es keine solche Offenbarung gibt“.

In seiner unveröffentlichten Studie „The New Mormon History“, Seite 76-77, zitiert Richard Stephen Marshall Reed Durham und Max Parkin vom HLT-Institut für Religion in Salt Lake City, wie sie sagen, dass die Führer der Kirche nicht die Wahrheit über die Offenbarung von 1886 gesagt haben:

 

Die offizielle Kirchenposition über die Offenbarung von 1886 ist, dass sie nie gegeben wurde und nicht existiert… [Mark E.] Petersens Buch nennt die Offenbarung von 1886 gefälscht. Historische Beweise scheinen im Gegensatz zum Buch darauf hinzudeuten, dass die Offenbarung gegeben wurde und gegenwärtig in den Kirchenarchiven vorhanden ist.

Reed Durham sagte diesem Schreiber, dass es ‚eine Lüge durch und durch’ ist, zu sagen, dass die Offenbarung von 1886 nicht existiert. Er sagte: ‚Ich könnte vor dem Richterstuhl Gottes stehen und beweisen, dass die Offenbarung gegeben wurde. Ich habe Protokolle von den Versammlungen der Ersten Präsidentschaft und des Kollegiums der Zwölf Apostel, die sich darauf beziehen.’

Während Durham es „eine Lüge durch und durch“ nennt, zu leugnen, dass die Offenbarung gegeben wurde, nennt Max Parkin, einer seiner Kollegen sie eine ‚Lüge der Zweckmäßigkeit’. Er sagt, dass das Mandat, das Evangelium, wie es von der Kirche gelehrt wird, allen Nationen der Welt zu bringen, es notwendig macht, dass historische Lehren, die sich der Kirche als peinlich erweisen und somit die Missionarsarbeit behindern könnten, besser vertuscht oder verleugnet werden.“

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Das Thema Vielehe wird bei den Mormonen tabuisiert, obwohl sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur zentralen Lehre der Mormonenkirche gehörte.
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