UNTERDRÜCKTE OFFENBARUNG VON 1831. Wie wir auf Seite 203 dieses Buches aufzeigten, haben viele Jahre lang die Mormonenführer behauptet, dass Joseph Smith, 1831 eine Offenbarung in Bezug auf die Polygamie gab. Joseph Fielding Smith, der HLT-Kirchengeschichtsschreiber war und später der zehnte Präsident der Kirche wurde, machte folgende Aussage in einem Brief an J. W. A. Bailey im Jahre 1835:

 

„Das exakte Datum, wann dieser Grundsatz der Vielehe zum erste Mal Joseph Smith offenbart wurde, kann ich Ihnen nicht geben, aber ich weiß, dass es im Juli 1831 in der Gegenwart von Oliver Cowdery, W. W. Phelps und anderen in Missouri eine Offenbarung gab, in der der Herr diesen Grundsatz durch seinen Propheten Joseph Smith bekannt machte. Ob die Offenbarung, wie sie in Lehre und Bündnisse erscheint, zuerst am 12. Juli 1843 gegeben wurde oder früher, kümmert mich nicht. Es ist trotzdem eine Tatsache, dass dieser Grundsatz zu einem früheren Datum offenbart wurde.“ (Brief vom 5. September 1935, maschinengeschriebene Kopie)

 

1943 erzählete Joseph Fielding Smith Fawn Brodie über diese Offenbarung, aber er wollte ihr nicht gestatten, sie zu sehen: „Joseph F. Smith Jun., der gegenwärtige Historiker der Utahkirche, behauptete 1943 mir gegenüber, dass eine Offenbarung, die der Ploygamie ihren Schatten vorauswarf, 1831 geschrieben worden war, aber dass sie nie veröffentlicht wurde. Im Einklang mit der Kirchenpolitik wollte er aber nicht erlauben, dass das Manuskript, von dem er zugab, dass es sich im Besitz der Kirchenbibliothek befand, untersucht würde.“ (No Man Knows My History, S. 184, Fußnote)

Michael Marquardt, ein Student der Mormonengeschichte, der sich sehr an der Kirchenpolitik der Unterdrückung wichtiger Berichte störte, interessierte sich an dieser Offenbarung. Er fand heraus, dass einige Mormonengelehrte Kopien von der Offenbarung besaßen, aber er musste versprechen, keine zusätzlichen Kopien anzufertigen. Schließlich erfuhr Mr. Marquardt aber den wahren Gerund, warum die Offenbarung unterdrückt wurde: Sie gebot den Mormonen, Indianerinnen zu heiraten, um sie zu einem „weißen“ und „angenehmen“ Volk zu machen!

Nun spielt für einen Christen, der mit den Lehren der Bibel vertraut ist, die Hautfarbe eines Menschen keine Rolle. In der Mormonentheologie ist aber die dunkle Haut ein Zeichen für Gottes Missfallen. Wie wir schon im Update-Material für das Kapitel über das Buch Mormon gezeigt haben, kommt diese Lehre direkt aus Joseph Smiths Buch Mormon. Während es von den Indianern spricht, sagt es: „Und die Lamaniten waren von dunkler Hautfarbe, gemäß dem Zeichen, das auf ihre Väter gesetzt und als Fluch über sie gekommen war, weil sie gesündigt… hatten…“ (Alma 3:6) Dieselbe Lehre findet man in 1. Nephi 12:23 und 2. Nephi 5:21. Bis Ende 1981, als das Buch Mormon geändert wurde, wurde gelehrt, dass die Indianer, die bekehrt wurden, „ein weißes und angenehmes Volk“ werden würden“ (2. Nephi 30:6). Das neue Buch Mormon sagt natürlich, das sie „ein reines und angenehmes Volk“ sein werden.

Wir haben zuvor schon den Mormonenführer Spencer W. Kimball zitiert, wie er sagte, dass indianische Bekehrte „schnell ein weißes und angenehmes Volk werden“. (Improvement Era, Dezember 1960, S. 922-923) Nun, während Präsident Kimball das Gefühl gehabt zu haben scheint, dass die Indianer streng durch die Macht Gottes weiß gemacht werden müssten, erfuhr Michael Marquardt, dass Joseph Smiths Offenbarung von 1831 sagt, dass sie durch Mischehen mit den Mormonen „weiß“ werden sollen. Wegen dieser Tatsache, schienen die Mormonenführer das Gefühl zu haben, dass es notwendig wäre, diese Offenbarung zu unterdrücken. Nur den vertrauenswürdigsten Männern wie Dr. Hyrum Andrus wurde eine Kopie davon zugestanden. Erst nach einer großen Menge Forschungsarbeit, war Mr. Marquardt in der Lage, eine maschinengeschriebene Kopie davon zu erhalten. Wir druckten diese Offenbarung in seiner Ganzheit in Mormonism Like Watergate? (S. 7-8) Der wichtige Teil der Offenbarung lautet wie folgt:

 

„Wahrlich, ich sage euch, dass die Weisheit des Menschen in seinem gefallenen Zustand den Zweck und die Vorrechte meines heiligen Priestertums nicht kennt, aber ihr werdet sie kennen, wenn ihr eine Fülle durch die Salbung erhalten werdet: Denn es ist mein Wille, dass ihr euch zu gegebener Zeit von den Lamaniten und Nephiten Frauen nehmen sollt, damit ihre Nachkommenschaft weiß und angenehm und rechtschaffen werden möge, denn sogar jetzt sind ihre Frauen tugendhafter als die Heiden.“

 

Nachdem der Inhalt der Offenbarung gegeben ist, erscheint folgendes:

 

„Berichtet von W. W. P.

Ungefähr drei Jahre nachdem dies gegeben wurde, fragte ich Bruder Joseph privat, wie, wir, die wir in der Offenbarung erwähnt wurden, Frauen von den ‚Eingeborenen’ hätten nehmen können, da wir alle verheiratete Männer waren. Er antwortete: Genau ‚auf dieselbe Weise, wie Abraham Hagar und Keturah nahm, und Jakob Rachel, Bilhah und Zilpah, durch Offenbarung – die Heiligen des Herrn wurden immer durch Offenbarung geleitet.“

 

Gemäß dem, was Mr. Marquardt in Erfahrung bringen konnte, wird die Original-Offenbarung in einem Gewölbe in der HLT-Kirchengeschichtlichen Abteilung aufbewahrt. Das Papier, auf das sie geschrieben ist, scheint sehr alt zu sein. Es gibt auch eine zweite Kopie der Offenbarung in der Kirchengeschichtlichen Abteilung. Diese erscheint in einem Brief von W. W. Phelps an Brigham Young. Der Brief ist vom 12. August 1861. Dr. Hyrum Andrus von der Brigham-Young-Universität zitierte tatsächlich einen Teil dieser Offenbarung, wie sie in dem Brief erscheint, aber er unterdrückte sehr sorgfältig die Tatsache, dass die Frauen, die genommen werden sollten, Lamaniten wären:

 

„Der Prophet verstand den Grundsatz der Vielehe schon 1831. William W. Phelps erklärte, dass er und andere sich am Samstagmorgen, den 17. Juli 1831, mit Joseph Smith hinter der Grenze westlich der Jackson-Grafschaft, Missouri, befanden, als der Seher der letzten Tage eine Offenbarung empfing, deren Aussage zum Teil war: ‚ Wahrlich, ich sage euch, dass die Weisheit des Menschen in seinem gefallenen Zustand den Zweck und die Vorrechte meines heiligen Priestertums nicht kennt, aber ihr werdet sie kennen, wenn ihr eine Fülle erhalten werdet.’ Gemäß Elder Phelps deutet die Offenbarung dann an, dass von den Brüdern zu gegebener Zeit verlangt werden wird, sich Vielehefrauen zu nehmen.“ (Doctrines of the Kingdom, von Hyrum L. Andrus, Salt Lake City, 1973, S. 450)

 

1976 waren wir in der Lage, einen Mikrofilm der Originaloffenbarung zu untersuchen, aber wir fanden es schwierig, festzustellen, wann sie eigentlich aufgezeichnet wurde. Aus Phelps Brief an Brigham Young wissen wir, dass die Offenbarung um 1861 aufgezeichnet worden sein müsste. So wie wir es verstehen, erscheint das erste Dokument, das nur die Offenbarung und Phelps’ Kommentar enthält, älter zu sein als der Brief vom 12. August 1861. Es ist möglich, dass die Offenbarung zu jeder Zeit zwischen 1831 und 1861 aufgezeichnet worden sein könnte.

 

Lawrence Foster meint, dass „die gegenwärtige Kopie der Offenbarung in der Handschrift von W. W. Phelps, der bei der Begebenheit anwesend war, auf die 1850er oder 1860er zu datieren ist;… (Religion and Sexuality, New York, 1981, S. 134) Auf Seite 299 desselben Buches gibt Foster folgende Information:

 

„Die bereitwilligste verfügbare Quelle für Kopien der beiden Manuskriptversionen von dieser Offenbarung sind Jerald und Sandra Tanner, Mormonism Like Watergate? S. 7-8. Gelehrten in der HLT-Kirchengeschichtlichen Abteilung gemäß sind die beiden noch vorhandenen Manuskriptkopien in der Handschrift von W. W. Phelps und beide stammen in etwa aus der Zeit der Utahperiode… Es ist unmöglich, die erste Kopie zu datieren, aber das Papier ist definitiv kein 1830er-Jahrgang. Das Papier, das für die erste Version verwendet wurde, weist dieselbe Richtlinie und Größe auf wie der Brief von 1861, obwohl es beträchtlich mehr abgenutzt und verfärbt ist. Die Originalkopie ist durch zahlreiche Korrekturen und Änderungen beeinträchtigt.“ (Ebenda, Seite 299, Fußnote 29)

 

Ungeachtet dessen, wann die Offenbarung eigentlich zu Papier gebracht wurde, haben wir definitive Beweise dafür gefunden, dass solch eine Offenbarung 1831 gegeben wurde. Der Beweis wird von einem Brief hergeleitet, der von Ezra Booth geschrieben und nur fünf Monate, nachdem die Offenbarung gegeben wurde, im Ohio Star veröffentlicht wurde! In diesem Brief erklärte Ezra Booth:

 

„Zusätzlich hierzu und um damit zusammenzuwirken, ist durch Offenbarung bekannt gemacht worden, dass es dem Herrn gefallen wird, wenn sie mit den Eingeborenen einen ehelichen Bund eingehen würden; und auf diese Weise erhalten die Ältesten, die der Sache, die dem Herrn so gefällt und wofür der Herr verheißen hat, diejenigen zu segnen, die es vollauf tun, unabhängig vom Indianeragenten einen Wohnsitz im Indianerterritorium. Dies wurde einem bekannt gemacht, der seine Frau im Staat N. Y. gelassen hat, so dass er vollkommen von seiner Frau frei ist, und er ist frei, sich unter den Lamaniten eine Frau zu nehmen. Man konnte leicht merken, dass diese Erlaubnis vollkommen seinen Wünschen entsprach. Ich habe ihn ständig erklären hören, dass der Herr es ihm bekannt gemacht hätte, dass er von seiner Frau so frei ist, wie von jeder anderen Frau; und das einzige angebliche Vergehen, dass ich je gegen sie gehört hatte, war, dass sie energisch gegen den Mormonismus kämpfte.“ (Ohio Star, 8. Dezember 1831)

 

Dieser Brief liefert einen unwiderlegbaren Beweis, dass Joseph Smith die Offenbarung gab, die den Mormonen gebot, lamanitische Frauen zu heiraten. Am 6. März 1885 gab S. F. Whitney, Newel K. Whitneys Bruder, eine beeidete Erklärung ab, die zusäzliche Beweise liefert, dass es eine Offenbarung zu diesem Thema gab:

 

„Martin Harris… behauptete, dass er eine Offenbarung hatte, als er das erste Mal nach Kirtland kam, dass er nach Missouri gehen und sich eine lamanitische Squaw als Ehefrau erwerben sollte, die ihnen helfen sollte, den Mormonismus zu verbreiten. Martin erzählte mir bald, nachdem Joseph, der Prophet, Kirtland verlassen hatte, dass er ihm zwei Jahre zuvor gesagt hätte, da seine Frau ihn verlassen hatte, dass er eine Frau benötigte, genauso wie andere Männer auch.“ (Naked Truths About Mormonism, Oakland, California, Januar 1888, S. 3)

 

Es ist interessant, dass Martin Harris, einer der drei Zeugen zum Buch Mormon, einer von „sieben Ältesten“ war, die anwesend waren, als die Offenbarung von 1831 gegeben wurde.

 

Wie Joseph Smith lehrte Brigham Young, dass die Indianer „’ein weißes und angenehmes Volk’ werden“ würden. (Journal of Discourses, Bd. 2, S. 143) Während Brigham Young die Offenbarung von 1831 nie herausbrachte, gibt es Beweise, dass er mit ihren Lehren vertraut war, dass die Indianer durch Mischehen weiß gemacht werden sollten. In einem Buch, 1852 veröffentlicht, kommentierte William Hall:

 

„Ungefähr zu der Zeit des Abbrechens des Lagers am Sugar Creek wurden die Leute zusammengerufen und ihnen wurden mehrere Ansprachen von Brigham Young und anderen gegeben. Die Ansprache von Young lautete im Wesentlichen wie folgt:

„’…Wir gehen jetzt zu den Lamaniten, für die wir Boten der Belehrung sein wollen… Wir werden ihnen zeigen, dass in Folge ihrer Übertretungen ein Fluch auf sie gekommen ist – in der Dunkelheit ihrer Haut. Wir werden Mischehen mit ihnen haben, wobei sie unsere jungen Frauen heiraten und wir ihre jungen Squaws zu Frauen nehmen. Es ist der Wille des Herrn, dass auf diese Weise, der Fluch ihrer Hautfarbe von ihnen genommen werden und sie zu ihrer ursprünglichen Schönheit wieder hergestellt werden…’“ (The Abominations of Mormonism Exposed, Cincinnati, 1852, S. 58-59)

 

Juanita Brooks gibt folgende Information in Bezug auf die Heirat von Mormonen mit Indianern in der Salmon-River-Mission:

 

„Sehr früh empfohlen einige Mormonenführer, dass die Missionare Indianerinnen heiraten sollten, um auf diese Weise die Freundschaft zwischen den Rassen zu verfestigen…

Den Ältesten, die in die Salmon-River-Mission geschickt wurden, wurden von Brigham Young und seiner Gruppe, die sie im Mai 1857 besuchten, ähnliche Anweisungen gegeben. Mindestens drei verschiedene Missionare erzählen von ihnen, jeder unter dem Datum von Sonntag, dem 10. Mai 1857. Milton G. Hammond sagt simpel: ‚Der Präsident und die Mitglieder der Zwölf sprachen ein jeder. Präs. Young sprach von Ältesten, die Eingeborene heiraten sollten.’…

Als Ergebnis dieser Belehrungen heirateten mindestens drei der Brüder Indianerfrauen… Was die Indianerfrauen betrifft, die sie als Frauen genommen hatten, berichtet die ‚L.D.S. Journal History’ vom 9. April 1958: ‚Zwei Squaws, die die Brüder geheiratet hatten, weigerten sich zu kommen, aus Angst, dass die Soldaten all die Mormonen töten würden.’“ (Utah Historical Quarterly, Bd. 12, S. 28-30)

 

T. B. H. Stenhouse liefert weitere Information in Bezug auf die Salmon-River-Mission:

 

„Bevor irgendeiner der Brüder mit einem der Mädchen Liebe machen konnte, in Hinblick auf eine zweite, dritte oder zehnte Frau, wurde von ihm erwartet, hinzugehen und Brighams Erlaubnis einzuholen… Er schickte einmal eine Mission nach Fort Limhi, Salmon River… Als Brigham und Heber später die Missionare besuchten, um zu sehen, welchen Erfolg sie hatten, sagte Heber ihnen auf seine putzige Art, dass er nicht sähe, wie die modernen Voraussagen über die Indianer wohl erfüllt werden könnten, dass die Indianer ‚ein weißes und angenehmes Volk’ werden, ohne die Polygamie auf die Eingeborenen auszuweiten. Das Nahen der Armee der Vereinigten Staaten im Jahre 1857 trug zum Abbruch dieser Mission bei, aber nicht bevor Hebers Hinweis nicht deutlich verstanden und die Prophezeiung halb erfüllt war! Heber war sehr praktisch und glaubte, dass die Leute nie ‚den Herrn’ bitten sollten, etwas für sie tun, was sie nicht selbst tun konnten, und da ganz ‚Israel’ lange Zeit gebetet hatte, dass die Indianer schnell ein ‚weißes und angenehmes Volk’ werden mögen, dachte er, dass es die Pflicht der Missionare wäre, ‚dem Herrn’ zu helfen, seine Verheißungen zu erfüllen. Dies war nicht das erste Mal, dass ein Mormonenprophet versuchte, zu helfen, die Prophezeiungen ‚des Herrn’ erfüllen zu lassen. Mehr als ein Missionar scheint ihn vollkommen verstanden zu haben!“ (The Rocky Mountain Saints, 1873, S. 657-59)

 

1857 machte John Hyde Jun. folgende Bemerkungen:

 

„…Brigham lehrt jetzt, dass ‚die Art, die Gott für die Reinigung der Indianer offenbart hat, sie zu ‚einem weißen und angenehmen Volk’ zu machen, wie Joseph prophezeite, darin besteht, dass wir uns Indianersquaws zu Frauen machen!!’ Dementsprechend sind schon etliche dieser lohfarbenen Schönheiten an einige der Mormonenautoritäten ‚gesiegelt’ worden.“ (Mormonism: Its Leaders And Designs, S. 109-110)

 

William Hall behauptete, dass „Brigham Young an zwei junge Squaws gesiegelt wurde,… nahe Council Bluffs“. Bis heute sind wir nicht in der Lage gewesen, zusätzliche Dokumentation für seine Aussage zu finden. Wenn Halls Aussage richtig ist, muss Brigham Young diese Indianerfrauen zurückgelassen haben, weil wir keine Erwähnung von ihnen als Youngs Frauen in Utah finden. Gemäß John D. Lee sagte Brigham Young am 12. Mai 1849, dass er die Indianer nicht eher „in seine Arme nehmen möchte, bis der Fluch genommen worden ist“:

 

„Präs. Young sagte, dass er keine Gefahr von den Indianern befürchtete. Auch hatte er das Gefühl, nicht wie einige Brüder, dass er erst unter ihnen leben & sie in seine Arme nehmen wollte, wenn der Fluch von ihnen genommen ist… Aber wir werden ihre Kinder nehmen & sie schulen & sie lehren, reinlich zu sein & Moral zu lieben & und dann unter ihnen Nachkommenschaft aufzuziehen & und auf diese Weise werden sie in die Gegenwart & Erkenntnis Gottes zurück gebracht werden…“ (A Mormon Chronicle, The Diaries of John D. Lee, Bd. 1. S. 108)

 

Es scheint also, dass Brigham Young Joseph Smiths Offenbarung nicht befolgen wollte, „Frauen von den Lamaniten und Nephiten zu nehmen, damit ihre Nachkommen weiß, angenehm und rechtschaffen werden mögen“. Obwohl die Offenbarung sagte, dass „ihre Frauen tugendhafter als die Heiden sind“, baute Brigham Young sein „Königreich“ mit Frauen auf, die schon „weiß“ und „angenehm“ waren. Wenn Brigham Young die Offenbarung von 1831, die Lamaniten zu heiraten, nicht befolgte, müssen wir daran denken, dass er nur Joseph Smiths Beispiel folgte, denn Smith heiratete ebenfalls „weiße“ Frauen. Obwohl Brigham Young Joseph Smiths Offenbarung von 1831 unterdrückte und „weiße“ Frauen wählte und den Lamaniten bevorzugte, ermutigte er wenigstens andere dazu, sie zu heiraten, „damit der Fluch ihrer Hautfarbe entfernt und ihre ursprüngliche Schönheit wieder hergestellt werden wird“.

Mehr Information in Bezug auf das Heiraten von Indianerinnen durch die frühen Mormonen finden Sie in unserer Publikation Mormonism Like Watergate? Seite 9-12.

Seit Brigham Youngs Zeit hat die Kirche dazu tendiert, über Mischehen mit Indianern die Stirn zu runzeln, obwohl es keine geschriebene Regel gegen diese Praktik gibt. Apostel Mark E. Petersen ist besonders stimmgewaltig gegen Mischehen gewesen. Apostel Petersen und andere Mormonenführer, die gegen Mischehen sind, sind jetzt wahrscheinlich sehr beunruhigt darüber, dass die Offenbarung von 1831 ans Licht gekommen ist. Die Tatsache, dass sie diese Offenbarung unterdrückt haben, könnte sehr wohl bedeuten, dass sie nicht wirklich glauben, dass sie von Gott kam. Sie sind in eine Vertuschung verwickelt gewesen, um das Image von Joseph Smith zu schützen. Sogar nach unserer Veröffentlichung der Offenbarung im Jahre 1974 unterdrückten die Mormonenführer sie weiterhin so gut sie konnten. Robert N. Hullinger machte in seinem Buch folgende Bemerkungen: „Jerald und Sandra Tanner… druckten W. W. Phelps’ Version einer wenig bekannten Offenbarung von 1831… Dr. Leonard Arrington, Kirchengeschichtsschreiber der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Salt Lake City, bestätigte die Existenz von Phelps’ Kopie. In einem Telefongespräch am 13. Juni 1975 erklärte er, dass die Offenbarung für Studien Gelehrter irgendwann in der Zukunft freigegeben werden könnte, aber nicht jetzt.“ (Mormon Answer to Skepticism, Why Joseph Smith Wrote the Book of Mormon, 1980, S. 149, Fußnote 24)

Drei Jahre nach unserer Veröffentlichung der Offenbarung veröffentlichte schließlich die Mormonengelehrte Donna Hill den wichtigen Teil über die Indianer (siehe Joseph Smith – The First Mormon, New York, 1977, S. 340). Schließlich setzten sich der Kirchengeschichtsschreiber Leonard J. Arrington und sein Assistent Davis Bitton mit der Realität der Offenbarung von 1831 auseinander:

 

„Ein kürzlich entdecktes Dokument ist eine Kopie von einer beabsichtigten Offenbarung von 1831, die sieben Missionare in Missouri wie folgt anwies: ‚Denn es ist mein Wille, dass ihr bei Zeiten Frauen von den Lamaniten und Nephiten nehmen sollt, damit ihre Nachkommen weiß, angenehm und rechtschaffen werden, denn sogar jetzt sind ihre Frauen tugendhafter als die Heiden.’“ (The Mormon Experience, Seite 195)


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Das Thema Vielehe wird bei den Mormonen tabuisiert, obwohl sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur zentralen Lehre der Mormonenkirche gehörte.
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